Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 85

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Dann möchte ich durchaus anschließen an meinen Kollegen Mayer, der zu Recht darauf hingewiesen hat, dass ja all jene, die sich gut vorbereitet fühlen, durch einen Beschluss im Schulgemeinschaftsausschuss selbstverständlich den bisher geplanten Termin einhalten können. Wo ist also das Problem?

Ja, jetzt haben Sie wieder Sorge, ob alle nötigen Mehrheiten zustande kommen; Sie sind da der Bedenkenträger Nummer eins. Aber ich kann nicht auf der einen Seite sagen, ich möchte den Schulstandort stärken, wir sollen basisdemokratisch sein, wir sollen das ernst nehmen, was die Betroffenen sagen – dann geben wir den Betroffenen die Verantwortung in die Hand, und es passt auch wieder nicht. Es ist also relativ schwer.

Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit. Herr Dr. Walser, ich schätze ja Ihre Expertise, aber wie Sie ganz genau wissen, gibt es im einen oder anderen Fach noch Probleme, bis wir sozusagen das Modell tatsächlich zur Serie bringen können. Sie wissen um die Problematik, die es in Mathematik gibt, wo man sich eben nicht so weit fühlt, das in der Fläche durchzuführen.

Aber selbst wenn es einzelne Standorte gibt, die sagen: wir wollen es nur in Englisch machen, oder wir wollen es nur in der Unterrichtssprache machen – auch das ist ja möglich. Es gibt eine Reihe von Schulversuchen, die aufgesetzt sind. Das wird selbstverständlich gemacht, und ich habe bei der Frau Bundesministerin nicht den Eindruck, dass sie nicht die Bereitschaft hätte, Standorte, die sagen, wir sind so weit, auch zu genehmigen. Ihre Kritik geht also gerade heute – ich möchte das wirklich sagen – völlig ins Leere, Herr Dr. Walser! (Beifall bei der ÖVP.)

Vielleicht orientieren Sie sich tatsächlich einmal an allen Schulpartnern: Alle Schul­partner, unabhängig von den Couleurs, haben sich für diese Verschiebung ausge­sprochen. Alle Parlamentsparteien außer den Grünen sind der Meinung, dass das richtig ist, was wir tun, nur eben Sie nicht. Daher möchte ich Sie doch ersuchen: Vielleicht können Sie in Ihrem Klub noch einmal eine kleine Diskussion abhalten, ob Sie nicht vielleicht doch Ihrem Herzen einen Ruck geben (Abg. Rädler: Das braucht auch ...!) und dieser Verschiebung heute zustimmen.

Die Idee zentraler Elemente bei der Reifeprüfung ist eine gute Idee. Es ist aber schlicht und einfach auch notwendig, für alle Schultypen einen vollen Durchlauf zu haben, eine ordentliche, solide Vorbereitung zu haben, denn die Reifeprüfung ist eine entschei­dende Prüfung für die jungen Menschen. Darum sollte man auch sorgsam damit umgehen.

Wenn die Verantwortungsträger, Herr Dr. Walser, den Eindruck haben, dass man ein Gesamtprojekt gefährdet, wenn man nicht bereit ist, hier ein klein wenig nachzugeben gegenüber all jenen, die tatsächlich betroffen sind, dann hat man, glaube ich, seine Aufgabe falsch verstanden. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

13.05


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Dr. Rosenkranz. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.05.15

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Kollege Walser hat damit begonnen, dass er diese Gesetzesvorlage als Kniefall vor den Verhinderern bezeichnet hat. Wer sind jetzt, laut Walser, die Verhinderer? – Eltern, Lehrer, Schüler! In alphabetischer Reihenfolge, um hier auch gar keine Wertung vorzunehmen, denn alle diese drei, die die Schulpartnerschaft bilden, sind gleichwertig dabei. All diese waren für die Verschiebung – und nicht für die Verhinderung! Das muss einmal ganz klar gesagt werden.

 


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