Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 89

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projekte, die wir derzeit umsetzen. Für alle AHS- und BHS-Standorte bedeutet diese Reform einen großen Paradigmenwechsel. Während ja bisher seit Jahrzehnten alle Fragen von den Lehrern und Lehrerinnen vorgegeben waren, erfolgt jetzt im schrift­lichen Bereich die Umstellung auf extern vorgegebene Fragen an einem Tag zum selben Zeitpunkt. Das bedeutet vor allem für die Lehrer und Lehrerinnen eine gewaltige Umstellung.

In Summe wird die neue Matura – und da bin ich ganz bei Ihnen, Frau Abgeordnete Haubner – mehr Fairness und Objektivierung bringen. Vor allem folgt die neue Matura auch einem internationalen Trend; ich sage nur: 23 von 27 EU-Staaten.

Der Grundstein für dieses große, neue Projekt wurde im Jahr 2009 gelegt, und es ist mir wichtig, hier einmal mehr festzuhalten, dass an diesem Grundmodell und an dem Grundstein nicht gerüttelt wird. Das festzuhalten ist, denke ich, sehr, sehr wichtig.

Ich möchte auch betonen und bedanke mich sehr – auch im Namen des BIFIE – für die Wertschätzung der Arbeit des BIFIE, wie sie im Unterrichtsausschuss im Rahmen der Diskussion ja von Ihnen zum Ausdruck gebracht wurde. Seit 2009 arbeiten wir intensiv an der Vorbereitung der neuen Matura. Wir kooperieren mit den Universitäten – auch darüber haben wir im Unterrichtsausschuss diskutiert –, Pädagogische Hochschulen sind eingebunden.

Die Schulversuche sind vor allem im Bereich lebende Fremdsprache hervorragend angelaufen; im Bereich Mathematik – das muss man hier auch offen ansprechen – gibt es Probleme. Die Voraussetzungen, die formalen Voraussetzungen für die Einführung der neuen Matura sind gegeben. Lehrpläne, Lehrbücher, die entsprechenden Verordnungen sind verlautbart.

Dennoch sind – Sie haben das ja mitverfolgt – in den letzten Monaten, in den letzten Wochen, von Eltern-, Schüler-, Lehrervertretern Bedenken geäußert worden, ob der im Gesetz vorgesehene Termin zu halten ist. Diese Bedenken haben sich in einzelnen Bundesländern auch in entsprechenden Landtagsbeschlüssen niedergeschlagen. Diese Bedenken wurden mir gegenüber in Schulpartnerdialogen und vor allem in den beiden Schulpartnerforen in Wien vorgetragen. Die Bedenken, und das möchte ich hier auch noch einmal betonen, haben sich dabei auf den Zeitpunkt der Einführung und auf die Vorbereitungsdauer für die neue Matura konzentriert. An der Grundsatz­ent­scheidung, dass eine neue Matura sinnvoll ist, wurde nicht gerüttelt.

Daher habe ich mich in enger Abstimmung mit dem Regierungspartner, und hier gilt mein Dank Werner Amon und vor allem auch Elmar Mayer, haben wir uns also dazu entschlossen, ein zusätzliches Vorbereitungsjahr zu ermöglichen. Das heißt, mit Ihrer Beschlussfassung, meine sehr geehrten Damen und Herren, wird der verpflichtende Umsetzungstermin für alle AHS das Schuljahr 2014/15, für BHS 2015/16 sein. Ich darf nur in Ergänzung zu Ihrer Wortmeldung, Frau Abgeordnete Haubner, festhalten, dass auch der ursprünglich vorgesehene erste, für alle verbindliche, reguläre Maturatermin schon in die neue Legislaturperiode, nämlich auf 2014, gefallen wäre.

Was wir mit Ihrer Beschlussfassung ermöglichen, ist ein Jahr mehr an Vorbereitungs­zeit. Ich spreche in diesem Zusammenhang auch von einem „Toleranzjahr“, und auch ich möchte betonen – wie das Elmar Mayer schon vor mir getan hat –, dass natürlich für all die Standorte, die Sie erwähnt haben, für all die Klassen, die sich gut vorbereitet fühlen, Schulversuche in gewohnter Weise möglich sind und dass natürlich per Be­schluss des Schulgemeinschaftsausschusses auch ein ganzer Standort zum ursprüng­lichen Termin antreten kann.

Eines ist für mich sehr klar – Frau Abgeordnete Haubner, da sprechen Sie mir aus der Seele –: Wichtig ist natürlich weiterhin die konzentrierte Arbeit an diesem Großprojekt,


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