Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 88

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ben, um entsprechend vorzubereiten, die Schulpartner ernst zu nehmen und die Verwirrung nicht noch größer werden zu lassen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Daher werden wir auch diesem Optionsjahr bezie­hungsweise Toleranzjahr und dem Optionsmodell zustimmen, weil es natürlich die Möglichkeit gibt, in diesem Jahr einiges in Ordnung zu bringen und zu reparieren.

Ich fordere daher auch Sie auf, Frau Bundesministerin, die Zeit für gezielte Infor­mationen zu nützen, damit unsere Schülerinnen und Schüler wirklich optimal vorbe­reitet sind – denn wir vom BZÖ haben die Zustimmung zu diesem wirklich wichtigen Projekt nicht gegeben, dass wir dann wieder eine Reifeprüfung haben, die ein Flickwerk ist, die eine Husch-Pfusch-Aktion ist, sondern die neue Matura muss ein sichtbares Zeichen für eine leistungsorientierte Ausbildung sein, für eine Gesamt­bildung zukünftiger Akademikerinnen und Akademiker. Nicht Mittelmaß, sondern wirklich beste, einheitliche Ausbildung für Menschen, die dann eigenverantwortlich und selbstbestimmt im Arbeits- und Berufsleben stehen und diesen ständigen Heraus­forderungen auch gerecht werden.

Ich muss aber an dieser Stelle auch sagen, dass es jetzt leider ein Projekt ist, das nicht in dieser Legislaturperiode in die Zielgerade hineingeht, sondern das unter dem Titel „Schulversuch“ in die nächste Legislaturperiode hineingeht und nicht ins Regelsystem. Ich hätte es mir wirklich gewünscht, wenn es so gewesen wäre. Es ist eben wieder eine Noch-Baustelle wie viele andere in der Bildungslandschaft, eine Baustelle, die wir weiter haben  neben der Baustelle Lehrerdienstrecht, neben der Baustelle der einheitlichen Ausbildung für Pädagoginnen und Pädagogen und neben der Baustelle der Schulorganisations- und -verwaltungsreform.

Gerade Letzteres haben wir ja im Rahmen des Bildungsvolksbegehrens sehr intensiv diskutiert. Wir konnten uns nicht auf einen gemeinsamen Antrag von fünf Parteien einigen. Wir haben im letzten Ausschuss – gerade auch, was die Schulorganisation betrifft – wieder die sieben Punkte eingebracht, für die die Regierung angeblich steht und für die alle anderen Parteien, auch die Oppositionsparteien, stehen. Es wurde abgelehnt, weil man gesagt hat: Na ja, da sind so viele Punkte drinnen, mit dem einen oder anderen könnten wir, aber mit dem anderen doch wieder nicht. – Daher werden wir heute im Rahmen der Sitzung jeden einzelnen der sieben Punkte als selbständigen Antrag einbringen, um Ihnen dann auch die Zustimmung im Ausschuss etwas zu erleichtern.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Warum ist die Schulorganisationsreform und Schulverwaltungsreform so wichtig? – Weil dort so viel Geld mit Doppelgleisigkeiten und Mehrfachzuständigkeiten geparkt ist, dass es letztendlich dort fehlt, wo wir es brauchen, nämlich bei den Schülerinnen und Schülern. Es geht zulasten der Lehrer, der Schülerinnen und Schüler, der Schulen, dass da kein oder nur wenig Geld vorhanden ist. Wenn wir wollen, dass wir bestausgebildete junge Menschen haben, nicht nur im Rahmen der Zentralmatura, dann muss dieses geparkte Geld endlich so eingesetzt werden, dass es in den Klassen und in den Schulen ankommt. – Danke. (Beifall beim BZÖ.)

13.17


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu einer Stellungnahme hat sich Frau Bun­des­minister Dr. Schmied zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


13.17.15

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die neue Reife- und Diplomprüfung zählt mit ziemlicher Sicherheit zu einem der größten Bildungsreform-


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