Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 100

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rungen und begleitend zum Ausbau der Fördermaßnahmen auch sicherzustellen, dass jene Fördermaßnahmen, die wir den Kindern anbieten, auch wirklich auf dem letzten Stand der Wissenschaft und Forschung sind und auch maßgeschneidert auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes angeboten werden.

Die Bundesregierung hat mit dem kostenlosen letzten Kindergartenjahr, der Sprach­frühförderung und dem bundeseinheitlichen Konzept der Qualitätssicherung der Sprach- und Lesekompetenz wichtige Bausteine in der Sprachförderung gesetzt.

Mir ist es wichtig, dass wir nicht nur auf die Kinder mit Sprachförderbedarf eingehen, sondern auch auf jene Kinder, die das Potential haben, mehrere Sprachen zu lernen, die eine Sprachbegabung und Sprachinteresse haben. Ich denke, wir haben ein viel zu geringes Angebot, gerade was den bilingualen Unterricht betrifft. Viel mehr Eltern und Kinder wünschen sich Englisch und Deutsch beispielsweise im Kindergarten und in der Grundschule. Auch das gilt es auszubauen. Ich glaube daher, dass diese Maßnahmen wichtig sind, wir aber auch im Regelunterricht einen weiteren Sprachenschwerpunkt schulautonom fördern sollten.

Was ist mir noch wichtig? – Dass wir alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Spracherwerb, die wir an den Universitäten haben, möglichst effektiv den Schulen zur Verfügung stellen. Deswegen ist der Schlüssel für eine moderne Sprachförderung auch die moderne Lehrerinnen- und Lehrerbildung, die PädagogInnenbildung Neu. Es geht da darum, dass wir alle Erkenntnisse betreffend Wissenschaftsorientierung, die wir auf den Universitäten haben und die wir betreffend die Praxisorientierung von den Univer­sitäten und den Pädagogischen Hochschulen haben, den Schulen auch wirklich maßgeschneidert zur Verfügung stellen und das Wissen sowohl in der Ausbildung als auch in der Weiterbildung auf dem letzten Stand zur Verfügung stellen, denn da tut sich eine Menge. Spracherwerb ist derzeit ein europäischer Schwerpunkt. Da investiert auch die Europäische Union als Gemeinschaft sehr, sehr viel Geld.

Wir haben heute sehr viel mehr Wissen, wir wissen, dass es keine Begrenzung gibt, wie viele Sprachen Kinder gut lernen können. Zu meiner Zeit hat man noch gesagt: Zuerst Deutsch lernen, dann Englisch, dann Französisch, Spanisch oder den huma­nistischen Zweig besuchen oder was immer, heute wissen wir, dass die Kinder die Möglichkeit haben, alles, was sie bis zum 12. Lebensjahr an Kompetenzen im Bereich Spracherwerb erwerben, diese Fremdsprachen in Muttersprachenkompetenz zu erlernen. Daher ist gerade die bessere Ausbildung im Fort- und Weiterbildungsbereich für Lehrerinnen und Lehrer und die Umstellung in der Ausbildung ganz wichtig.

Was soll in diese moderne Lehrer- und Lehrerinnenausbildung hineinkommen? – Ers­tens die Sachkompetenz, das Wissen über Spracherwerb für Lehrerinnen und Lehrer, die Diagnosekompetenz, um festzustellen, was das Kind schon kann und was es noch braucht, und wenn es die richtige Diagnose durch die Lehrerinnen und Lehrer bekommen hat, auch eine maßgeschneiderte Förderpolitik.

Das ist unabhängig davon, ob es um die deutsche Sprache geht oder um weitere Fremdsprachen. In einem gemeinsamen Europa ist Mehrsprachigkeit die Zukunft, und mit dieser Verlängerung der Fördermaßnahme setzen wir einen wichtigen Baustein in dieser Richtung. (Beifall bei der ÖVP.)

14.01


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Kitzmüller zu Wort gemeldet. 4 Minuten Redezeit sind eingestellt. – Bitte.

 


14.01.55

Abgeordnete Anneliese Kitzmüller (FPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Hohes Haus! Liebe Zuhörer! Das derzeitige Projekt der Sprachförderung für unsere Kinder


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