Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 101

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aus Migrantenfamilien und für unsere Kinder mit deutscher Muttersprache ist ein sehr wichtiges Projekt und wird von uns Freiheitlichen begrüßt und hier natürlich auch weiterführend begleitet.

Dass dieses Projekt aber jetzt alle zwei Jahre evaluiert und alle zwei Jahre verlängert werden soll, ist etwas, was nicht unbedingt unsere Zustimmung findet, denn wir glau­ben, das sollte im Normalfall, im Idealfall ohne zeitliche Begrenzung erfolgen. (Beifall bei der FPÖ.) Denn: Auch namhafte Logopäden weisen immer wieder darauf hin, wie wichtig es ist, so bald wie möglich mit sprachlicher Erziehung anzufangen. Wir haben auch im oberösterreichischen Landtag schon diverse Anträge dazu eingebracht.

Die Förderung gilt für alle Kinder und nicht nur für die bedürftigen Kinder, die die Sprachförderung jetzt brauchen, sondern das ist allgemein für den Spracherwerb sehr wichtig.

Keine Frage, sprachliche Fördermaßnahmen kosten Geld, aber ich denke, diese Kos­ten, die wir hier im Vorfeld aufbringen, sind sicherlich Kosten, die wir uns später ersparen, weil wir dadurch wirtschaftliche Folgeschäden abwenden können, wenn wir Schulabbrecher haben, Repetenten oder eben Kinder, die nicht fähig sind, sich einen weiteren Schulweg zu erarbeiten, weil sie einen Mangel bei den Sprachkenntnissen haben.

Als gewählte Mandatare sind wir unseren jungen Staatsbürgern gegenüber verant­wortlich, die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen, ihnen den besten Start ins Berufsleben zu geben, und daher ist es wichtig, ihnen den Erwerb dieser Kompetenzen zu ermöglichen. (Beifall bei der FPÖ.)

Ein Schlüssel ist eben eine ausreichende Kenntnis der deutschen Sprache hier bei uns in Österreich, wodurch auch ein Abschluss einer höheren Schulen leichter möglich ist. Sie können Fachhochschulen besuchen, können Universitäten besuchen, und ein gewisses Fundament ist eben notwendig. Die Sprache ist nun einmal das Fundament eines Staates, und dieses Fundament müssen die Kinder früh genug erwerben, um eben eine Parallelgesellschaft, wie jene in Frankreich oder Großbritannien, von denen wir vor einiger Zeit gehört haben, zu verhindern. (Beifall bei der FPÖ.)

Unsere Unterstützung bei der Weiterführung dieses Projektes haben Sie. Uns wäre am liebsten, da keine Begrenzung von zwei Jahren einzuführen, sondern das im Regelfall weiterzuführen, um genügend Kompetenz erwerben zu können. (Beifall bei der FPÖ.)

14.04


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Walser. 3 Minuten Redezeit sind eingestellt. – Bitte.

 


14.04.58

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Frau Ministerin! Frau Kollegin Kitzmüller, wir haben schon im Ausschuss darüber diskutiert. Wir Grüne gehen davon aus, dass alle Kinder, die bei uns die Schule besuchen, unsere Kinder sind (Beifall bei den Grünen – Abg. Kitzmüller: Ihnen zuliebe habe ich es wiederholt!), und wir legen Wert darauf, dass es sich dabei nicht nur um jene handelt, die Deutsch als Muttersprache haben, sondern auch jene, die migrantischen Hintergrund haben. Das sei gesagt, damit das hier auch festgehalten ist. (Beifall bei den Grünen.)

Ich glaube, das ist schon zentral und zeigt ein Menschenbild und ein Weltbild, das vielleicht nicht mehr eines ist, das heute gegeben sein sollte. Aber, wie gesagt, es wundert mich nicht, wenn Sie diese Art der Artikulation hier wiederholen.

Die Sprachförderkurse – Frau Ministerin, wir können zustimmen – waren ein Erfolg. Ich glaube, das haben die vergangenen Jahre bewiesen.

 


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