Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 138

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etwas Lebendiges und hat sehr viel mit Kunst und Kultur und auch mit dem Alltag der Menschen zu tun.

Sie sprechen selber davon, dass man Kunst und Kultur aus der Türkei zum Beispiel mit dem Heroon von Trysa in Österreich ausstellen soll. Aber hier sind Sie dann so kleinlich, wenn es darum geht, dass man vielleicht nicht mehr „Homepage“ sagen darf, sondern in Zukunft vielleicht „Heimseite“ sagen muss. (Abg. Ing. Höbart: Netzseite!)

Oder wie sagt man in Zukunft zum Laptop? Kleiner tragbarer Klapprechner? Wie stellen Sie sich das vor? (Abg. Öllinger: Smartphone!) – Genau, in Zukunft sagen wir „Handtelefon“, oder „I-Handtelefon“ zum iPhone. (Abg. Scheibner: Fernsprecher!) Das sind Punkte, die sind ja eigentlich nur lächerlich, und da kann man nur darüber lachen. (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Zum Vorschlag, dass im Österreichischen Rundfunk mehr österreichische Musik ge­spielt werden soll, möchte ich nur so viel sagen, dass es da schon ein Abkommen zwischen dem ORF und dem Österreichischen Musikrat gibt (Abg. Petzner: Das wird aber nicht eingehalten!), dass mehr österreichische Musik gespielt werden soll. Da sind wir jetzt bei zirka 30 Prozent – ja, könnte mehr sein, keine Frage.

Aber was bedeutet das, wenn man nur deutschsprachige Musik spielen kann? – Das bedeutet, dass zum Beispiel eine Wiener Band wie die M185, die auch der Gewinner des diesjährigen FM4-Awards ist, oder !DelaDap, Papermoon oder Anna F. im Öster­reichischen Rundfunk nicht gespielt werden könnten, weil die nämlich nicht Deutsch singen. – Daher lehnen wir diesen Antrag auch ab.

Zu Ihrem Vorschlag, den Heroon von Trysa auszustellen: Das sehen wir sicher nicht als Aufgabe des Parlaments, dass man dem Kunsthistorischen Museum oder einem anderen Bundesmuseum vorschreibt, wann es was und wo ausstellen darf. Das wollen wir schon den Museen überlassen. Abgesehen davon wissen Sie wahrscheinlich auch, dass das Kunsthistorische Museum ohnedies schon überlegt, wo man dieses Objekt, das ja ein sehr großes Ausstellungsobjekt ist und das man nicht von heute auf morgen irgendwo hinstellt, ausstellen soll. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Öllinger.)

16.04


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Petzner gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


16.04.22

Abgeordneter Stefan Petzner (BZÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Ein­gangs finde ich es spannend, dass sich Frau Kollegin Unterreiner so für türkisches Kulturgut einsetzt. (Abg. Dr. Fichtenbauer: Lykisch!) Das lässt ja zumindest Hoffnung aufkommen, was die Politik der Freiheitlichen betrifft. Aber ich wollte eigentlich zu diesem Antrag betreffend „Schutz und Erhalt der deutschen Sprache“ Stellung neh­men, und ich glaube, dass die FPÖ da nicht ganz State of the Art ist. (Abg. Hakel: Das habe ich nicht verstanden!)

Ich habe eigentlich Frau Kollegin Unterreiner, so wie ich sie kenne, ein bisschen mehr open minded eingeschätzt, aber ich muss feststellen, dass sie doch eine sehr engstirnige Sicht der Dinge hat und nicht dazu in der Lage ist, die Dinge etwas relaxter zu sehen, meine Damen und Herren.

Ich finde es besonders funny, dass sich jene Personen für den Schutz und Erhalt der deutschen Sprache einsetzen, die die deutsche Sprache am wenigsten beherrschen, meine Damen und Herren. (Abg. Dr. Fichtenbauer: Man sollte nicht über sich selbst sprechen!)

 


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