Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 142

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Da geht es nicht nur um den ORF, da geht es um viel mehr. Da geht es um Deutsch in öffentlichen Räumen, um staatliche Förderungsmaßnahmen, ja da geht es um ein Gebot zur Verwendung der deutschen Sprache in Handel, Arbeit und Bildungswesen. (Abg. Öllinger: Warum sagt der Martin Graf „Netzpost“? Das versteh ich nicht!) – Fragen Sie das den Martin Graf! Ich gehe hier nach dem Antrag. „Martin Graf“ steht da nicht drinnen.

Wunderbar: Ein Gebot zur Verwendung der deutschen Sprache in Druckwerken, Musik und Fernsehprogrammen.

Und dann steht noch drinnen, dass man einen Sprachbeirat einführen sollte, also einen Wächter dazu. Und ich glaube, jedes Extrem, auf der einen wie auf der anderen Seite  – Von dem habe ich hier nichts gelesen.

Es steht in weiterer Folge auch drinnen:

„Deshalb ergibt sich die Notwendigkeit, die deutsche Sprache nach dem Vorbild des französischen Sprachschutzgesetzes zu schützen 

Geben wir uns doch alle Mühe, Altvordern zuliebe und vielleicht noch besseren Rhe­torikern, als wir alle hier sind, diesen auch eine Chance zu geben! Wie sollen die das werden, wenn wir heute im Mittelmaß verkehren? Wir können nur dann nach uns Leute hervorbringen, die noch besser sind, wenn wir uns selbst anstrengen. (Abg. Öllinger: Da haben Sie recht!)

An dieser Stelle möchte ich ein Zitat eines CDU-Politikers bringen, der auch leider erst knapp verstorben ist (Ruf: „Knapp verstorben“?! – Heiterkeit), 1976:

„Deshalb sollte ein wesentlicher Gesichtspunkt für den Gebrauch jedes Fremdwortes sein, ob es unersetzbar ist“ –

das finde ich toll –,

„weil es eine wirklich Lücke ausfüllt. Es wird sich dann herausstellen, dass die Ver­teidigung von Fremdwörtern oft nur die Verteidigung der Bequemlichkeit ist, die wir uns nicht erlauben sollten.“

Und ich glaube, darüber sollte man vielleicht auch etwas nachdenken. Goethe bringt das ganz einfach auf den Punkt: 

„Die Sprache zugleich reinigen und bereichern, ist das Geschäft der besten Köpfe.“

Seien Sie die besten Köpfe, und unterstützen Sie diese Anträge! – Danke. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Tadler.)

16.17


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Dr. Zinggl gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


16.17.23

Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (Grüne): Auch zum Erhalt der deutschen Sprache: Lustig gemacht habe ich mich vor drei Jahren schon über diesen Antrag. Das Unangenehme daran ist schon, dass da wieder einmal eine gesetzliche Ver­pflichtung hineingeschrieben wird – und bei Missachtung gibt es auch noch Verwaltungsstrafen. Also man kann sich ja vorstellen, was da an Geldern reinkommen würde.

Eines an dem Antrag ist natürlich schon richtig: Es gibt schon so etwas wie ein Jägerlatein, das manchmal etwas zudeckt, was man besser verstehen könnte, wenn man sich deutlich ausdrücken würde. Aber genauso, wie es unsinnig wäre, Kleider-


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