Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 145

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„Kronen-Zeitung“-Inseraten oder -Artikeln – ich kenne das nicht – hier vorgebracht hat, habe ich mich erinnert gefühlt an das berühmte Gedicht „Selbstgespräch eines Biertipplers am Pissoir“. (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ.)

„Wann i, verstehst, wos z’reden hätt, i schoffert olles o. Wos brauch ma denn des olles, net? Is eh gnua do.”

Den Rest können Sie selber fertiglesen, Herr Kollege Petzner. (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ.)

16.24


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Scheibner. – Bitte.

 


16.25.11

Abgeordneter Herbert Scheibner (BZÖ): Es ist interessant, dass Herr Abgeordneter Fichtenbauer ein Inserat seiner eigenen Partei auf das Niveau von Pissoir und Biertippler setzt. (Beifall beim BZÖ.) Aber bitte, das ist seine Sache! Und dass er sagt, er kennt es nicht, das will ich auch nicht kommentieren. Es ist jedenfalls durchaus interessant, wie es da bei der FPÖ zugeht.

Was ich wirklich bedauere, ist, dass durchaus ein wichtiges Anliegen hier zu kurz kommt, nämlich, wie man der deutschen Sprache und der Entwicklung der deutschen Sprache mehr Augenmerk auch in Österreich zuwenden kann und könnte, vor allem auch der Ausbildung, der Schulausbildung, und wie man einer Tendenz entgegen­arbeiten könnte, indem man dafür sorgt, dass eben Deutsch gleichberechtigt und gleichwertig wie alle anderen Sprachen in Österreich gelten soll. Und da gibt es eine Tendenz, wo man sieht: Es gibt vom Kindergarten über die Grundschulen bis hinauf in das höhere Schulwesen sehr viel an Diskussionsbedarf.

Wenn ich mir das jetzt etwa in den Kindergärten ansehe: Vor allem in den Großstädten gibt es einen hohen Anteil an Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache, die dann in den Grundschulen Probleme haben, dem Unterricht zu folgen.

Wir sehen, dass das allgemeine Niveau sinkt und dass dann jene Kinder, die normal dem Unterricht folgen wollen, auch Defizite haben. Jetzt hat man ein verpflichtendes Kindergartenjahr dem vorangestellt, wo man glauben würde, dass dort jene Kinder Deutsch lernen, die es eben von der Familie her nicht können. Aber wenn man sich in diesen Problemregionen umsieht, dann merkt man, es wachsen dort die islamischen Kindergärten – das sieht man schon an den Überschriften, aber auch an den Betreuerinnen und Betreuern dort – wie die Schwammerln aus dem Boden. Und dort wird erst recht wieder nicht Deutsch als Hauptsprache vermittelt, sondern wieder in allen anderen Sprachen gesprochen und das weitergeführt.

Da gibt es, wie ich meine, sehr viel Diskussionsbedarf, aber nicht auf dem Niveau mit dem Überkopfstrahler und der Elektropost und all diesen Dingen. Denn: Sprache soll ja verständlich sein – verständlich! –, und wenn sich ganz einfach ein Anglizismus, ob einem das passt oder nicht, eingebürgert hat, so wie vielleicht vor 150 Jahren ein französisches Wort oder vor 300 oder 400 Jahren ein lateinisches Wort oder ein griechisches Wort, dann ist das halt ganz einfach so. Das ist die Entwicklung einer Sprache. Man muss nur aufpassen – da gebe ich schon recht –, dass das nicht überbordet und dass man in erster Linie doch verständlich bleibt und dass man selbstverständlich auch auf die eigene Sprache Rücksicht nimmt.

Aber mit Anträgen wie diesem bewirkt man das Gegenteil, denn die sind ganz einfach nicht erfüllbar. Da steht zum Beispiel:

 


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