Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 144

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Einwallner. – Bitte.

 


16.20.40

Abgeordneter Thomas Einwallner (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bun­desministerin! Hohes Haus! Ja, es wollte heute anscheinend so sein, dass wir hier erleben müssen, wie sich die FPÖ an einem Tag selbst widerspricht. Ich erinnere nur an den Tagesordnungspunkt 2, wo Ihre Redner von einem Nicht-Antrag der Abgeord­neten von ÖVP und SPÖ gesprochen haben. Und jetzt wollen Sie von uns zu einem veralteten Antrag – es wurde ja schon erwähnt von den Kolleginnen und Kollegen: aus dem Jahre 2009 – die Zustimmung. Das widerspricht sich ganz klar! (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Wie immer hinken Sie hinterher, denn es gibt längst eine Selbstverpflichtung von ORF und Ö1, mit der sie sich verpflichtet haben, mindestens 30 Prozent der Sendezeit heimische Musiker zu spielen. Also Sie hinken wieder einmal hinterher!

Weiters muss ich feststellen, dass man die deutsche Sprache – und das sage ich Ihnen als Vertreter der Jugend – nicht nur beim Ö3-Hören lernt, sondern in den Schulen unseres Landes – in den Schulen, deren Aufgabe es ist, Kindern die deutsche Sprache in Wort und Schrift beizubringen, denn nur derjenige, der unsere Sprache von klein auf gelernt hat, wird später in der Lage sein, sich im Beruf und in der Arbeit zielführend und gewinnbringend einzusetzen. (Beifall bei der ÖVP.)

Wie wir und unsere Fraktion fest davon überzeigt sind, müssen wir unsere Schüle­rinnen und unsere Lehrlinge fördern und fordern – fördern, indem wir sie in den Schulen und Ausbildungsstätten verstärkt in Sprachen unterrichten, und zwar in einem vereinten Europa selbstverständlich auch in Fremdsprachen, aber vor allem in unserer Muttersprache, damit unseren jungen Leuten im Berufsleben die Integration so leicht wie möglich gemacht wird.

Abschließend stelle ich mit nicht großem Bedauern fest, dass der Kollege Grosz der Debatte immer noch nicht beiwohnt. Kann er ja auch nicht, denn er spricht gerade im Grazer Gemeinderat. Das ist: zwei Funktionen, einmal arbeiten. – Genug verdient, BZÖ! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Markowitz: Kollege Grosz ist entschuldigt! Geh, setz dich nieder!)

16.23


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Fichten­bauer. – Bitte.

 


16.23.08

Abgeordneter Dr. Peter Fichtenbauer (FPÖ): Sehr geehrte Frau Bundesminister! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Kurz zum Kollegen Einwallner: Die Veralterung, die Sie bebend in Ihrer Rede apostrophierten, rührt daher, dass der Antrag nicht früher im Kulturausschuss behandelt worden ist!

Die deutsche Sprache, so wie wir sie heute kennen seit der Luther-Bibel, ist aber auch schon reichlich ins Alter gekommen, sodass es allemal passend ist, darüber zu reflektieren.

Aber eigentlich war ich von der beeindruckenden Rede des berühmten Germanisten und Kulturphilosophen Petzner so berührt (Heiterkeit bei der FPÖ), dass ich mich unwiderstehlich gezwungen sah, einen Blick in die Germanistik, in die Kulturgeschichte zu werfen, die leider zu selten wahrgenommen wird. Ich spreche da von dem „großen“ – wirklich „großen“, ohne Spaß – Josef Weinheber, der das große Werk geschaffen hat: „Wien wörtlich“. Und als Petzner seine Sprachkritik anhand von


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite