Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 75

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Ing. Hofer) – nein, nein –, und dann haben Sie irgendwann einmal gesagt, jetzt sind wir eben nicht mehr für das Profiheer. Sie waren ein bisschen früher dran als die ÖVP. Die ist erst später, nach Schüssel, draufgekommen, dass sie nicht mehr für das Profi­heer ist – aus welchen Gründen, werden sie dann selbst erklären –, aber Sie waren schon einmal dafür. – Gut. Ich zitiere weiter:

Es arbeiteten „2100 als Kellner in Offiziers- und Unteroffizierscasinos und 1400 als Kö­che.“ – Na danke, also wenn ich mich an die Küche dort erinnere, dann muss ich da­mals Pech gehabt haben, aber vielleicht hat sich das verbessert und geändert. (Abg. Kickl: Sie fallen nicht nur unseren Sportlern in den Rücken, sondern auch unseren Präsenzdienern!) „Je 1000 waren als Kompanieschreiber und Mechaniker eingesetzt. Dazu kamen Hunderte Maurer, Elektriker, Maler und Installateure.“

Im Übrigen brauchen Sie mir gar nichts vorzuwerfen. Ich war beim Bundesheer, ich kann das bestätigen, ich weiß das.

Schauen Sie sich im „profil“ nur die Erlebnisberichte einzelner Redakteure an, als sie eingezogen waren, und sei es nur jenen des Redakteurs, der außerhalb von Wien in einer Kaserne eingesetzt war und zur Bewachung des jeweiligen Stubenkohleofens verpflichtet wurde. Er schreibt:

„Man saß mit Helm, Spaten und einem Kübel voll Sand neben dem nicht eingeheiztem Ofen“, obwohl es warmer Herbst war. (Zwischenrufe bei der FPÖ. – Abg. Mag. Stefan: Da brauchen wir dann einen Profi! – Heiterkeit und weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Solche Beispiele können Sie da nachlesen und es kann Ihnen jeder davon berichten, was dort wirklich los war.

Wann haben Sie gedient? Haben Sie auch gedient, Herr Generalsekretär Kickl? Wol­len Sie ein bisschen über Ihre Zeit berichten, als Sie beim Bundesheer waren? Kom­men Sie gleich heraus und berichten Sie! Berichten Sie! Ich sage es Ihnen nur. – Also dafür gibt es mehrere Beispiele.

Ich sage Ihnen noch etwas: Es gibt eine Reihe von Experten – höchstrangige Exper­ten! –, und ich rede jetzt gar nicht von der einen Sendung „Im Zentrum“, in der sowohl der Herr Schmidseder, ein höchstrangiger Offizier des österreichischen Bundesheeres anwesend war, sondern auch ein Vertreter der Universität der Bundeswehr aus Deutschland berichtet hat, wie in Deutschland dieser Wechsel vor sich geht, wie das sehr effizient und nachhaltig ist und wie auch mehr Professionalität wirksam wird. (Zwi­schenrufe bei der FPÖ.)

Und noch etwas: Auch aufgrund der Bedrohungsbilder brauchen Sie keine Rambos mit einem roten Band über der Stirn. Hochtechnisierte Spezialisten braucht man, Profes­sionisten braucht man! (Abg. Kickl: Vor allem an der Ressortspitze!) Das ist das Ent­scheidende, wenn man bei den neuen Bedrohungen der heutigen Zeit mit dem Bun­desheer wirklich konkurrenzfähig sein will.

Schauen Sie, in der „Presse“ vom 14. Juni beziehungsweise 31. August bestätigt ja Erich Reiter – Sektionschef außer Dienst aus dem Landesverteidigungsministerium –, wie wichtig es für die Sicherheit wäre, wenn diese Wehrpflicht wegfallen würde, wenn man das Geld, das hier frei wird, für die Professionalisierung des Bundesheeres ein­bringen könnte, wenn junge Menschen ihre Zeit einfach nicht mehr in einem nutzlosen System verlieren – dem System Erhaltung des österreichischen Bundesheeres –, son­dern wenn sie einfach weiter ihren Bildungsweg gehen, ohne aufgehalten zu werden. – Das ist, so glaube ich, ein Gebot der Stunde. Und dann haben Sie in diesem Artikel genau lesen können, was hier alles an Effizienzsteigerung durch diese Professionalität erreicht werden kann.

 


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