Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 89

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sondern wir brauchen 9 000 Menschen, wenn wir die 14 000 Zivildiener ersetzen wol­len. Was ist, meine Damen und Herren, wenn sich nur 3 000 melden? Was ist, wenn sich nicht die genügende Anzahl an Menschen zur Verfügung stellt? – Für diesen Fall wird uns erklärt, dass man auf eine hohe Arbeitslosenzahl hofft, damit wir genügend Helfer aus der Gruppe der Arbeitslosen stellen können. – Das ist allerdings keine Alter­native für den Zivildienst, sondern das ist eine Gefahr für unser Sozialsystem! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Als Mitarbeiter des Roten Kreuzes habe ich mich auch bei meinen Freunden und Kol­legen in Bayern erkundigt, denn es wird auch der Bundesfreiwilligendienst mit ins Spiel gebracht. Wissen Sie, was sich in Bayern beim Roten Kreuz abspielt? – Früher hatte man dort 1 700 Zivildiener. Jetzt wurde auf 600 Bundesfreiwillige reduziert, weil nur diese Zahl finanziert wird.

Das Rote Kreuz Bayern sagt ganz klar: Wir mussten den Behindertentransport einstel­len, es kommt zu Wartezeiten von zwei bis drei Stunden bei den Krankentransporten.

Ich frage Sie ganz offen, meine Damen und Herren: Wollen Sie das? Wollen Sie, dass die Rettungswägen nicht mehr in zehn Minuten kommen, sondern erst in einer halben Stunde oder in einer Dreiviertelstunde? (Abg. Strache: Schauen Sie zur SPÖ, nicht zur eigenen Partei!) Wollen Sie, dass die Menschen stundenlang sitzen und warten? – Meine Damen und Herren! Das ist unverantwortlich, und das ist eine Gefahr für unser gut funktionierendes Sozial- und Gesundheitssystem. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, ein Wort auch noch zum Katastrophenschutz. Die Freiwilli­gen Feuerwehren leisten einen unverzichtbaren Beitrag in der Katastrophenhilfe. Aber wir alle wissen, dass lang anhaltende Katastrophenschäden wie etwa nach dem Hoch­wasser 2002 – Herr Kollege Gaßner aus Schwertberg, du musst es wissen! – nur mit dem Einsatz des Bundesheeres und der Rekruten bewältigbar sind. Auch das muss man an dieser Stelle erwähnen. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Meine Damen und Herren! Wir wollen die höchstmögliche Sicherheit für die Menschen in Österreich. Wir stehen für einen reformierten Wehrdienst, für die Beibehaltung des Zivildienstes und natürlich auch für den Katastrophenschutz. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

10.09


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Dr. Fichtenbauer gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


10.09.25

Abgeordneter Dr. Peter Fichtenbauer (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Ich finde die Debatte exzellent und danke auch der SPÖ, dass sie diese angestiftet hat. Zumindest bietet diese eine gute Möglichkeit, dass man seine persönliche Tugend schärft, nämlich die Tugend der Gelassenheit, dass man nicht vor Wut zerspringt, wenn man die Äußerungen der Abschaffer anhören muss.

Zweitens wird auch die Tugend der Aufmerksamkeit auf die Probe gestellt, weil es mich in die – sagen wir – komische Rolle versetzt, den Worten des Abgeordneten Pilz uneingeschränkt zu folgen und diese positiv zu akklamieren, aber auch den Äuße­rungen, die Kollege Prähauser getroffen hat, uneingeschränkten Respekt zu zollen. (Zwischenruf des Abg. Mag. Gaßner.)

Aber es ist auch interessant, zu hören und festzuhalten, auf welcher Ebene seitens des Herrn Bundesministers Dinge, die mit Pflicht, mit Anstrengung und – wie ich sagen möchte – auch mit Würde und Ehre zusammenhängen, quittiert werden. Erinnern wir


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