rung in unserem Land. Und dafür steht die Sozialdemokratie auch in Zukunft. (Beifall bei der SPÖ.)
Herr Staatssekretär – er ist jetzt nicht anwesend –, zur Europadebatte: Ich glaube, dass man in der Europadebatte den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sehr feinfühlig führen muss, vor allem dahingehend, was die Menschen tatsächlich interessiert. Im Frühjahr hat es in Österreich, hier im Nationalrat, im Außenpolitischen Ausschuss, aber auch auf europäischer Ebene noch einen heftigen Richtungsstreit darüber gegeben, ob es einen „Merkel-Weg“ oder einen „Hollande-Weg“ gibt, ob es einen Weg des Sparens oder einen Weg des Investierens gibt. Mittlerweile hat sich gezeigt, dass beide Wege parallel gegangen werden müssen.
Wir haben hier in Österreich unter der Führung dieser Bundesregierung diesen Weg bereits vor der Entscheidung der französischen Wahl eingeschlagen. Wir haben entschieden, dort strukturell zu sparen, wo es dringend notwendig ist, und dort zu investieren, wo durch nachhaltiges Wirtschaftswachstum Arbeitsplätze für die Österreicherinnen und Österreicher geschaffen werden. Der Herr Vizekanzler hat diesen Wachstumsgedanken und die Währungsstabilität unter dem Titel europäischer Dialog heute mit erwähnt.
Wir dürfen diese Wege nicht gegeneinander ausspielen, sondern müssen diese gemeinsam beschreiten.
Ich erinnere in dem Zusammenhang sehr gerne an die Debatte um den Kommissionsvorschlag mit dem Ziel, bis zum Jahr 2020 in Europa 20 Millionen neue Arbeitsplätze zu schaffen – dies vor allem dort, wo auch nachhaltige Arbeitsplätze entstehen: im Bereich des Umweltschutzes, im Bereich des Gesundheits- und Pflegewesens, aber auch in den Telekommunikations- und Internetbranchen. Dieses europäische Beschäftigungspotenzial muss besser als in der Vergangenheit genützt werden und wird auch aus europäischen finanziellen Mitteln gefördert. Ich erinnere vor allem diejenigen, die immer versuchen, das gegeneinander auszuspielen, dass im Artikel 3 des Vertrags von Lissabon die Vollbeschäftigung und der soziale Zusammenhalt als europäische Ziele definiert sind.
Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Wir werden gemeinsam diesen Weg gehen müssen, einerseits den europäischen Weg im Sinne der Währungsstabilität zu gestalten, auf der anderen Seite für die Bürgerinnen und Bürger auch mehr als in der Vergangenheit spürbar zu machen, dass die Europäische Union nicht nur eine Wirtschaftsunion, nicht nur eine Union des Liberalisierens und des Privatisierens ist, sondern eine Europäische Union, die das Ziel hat, Arbeitsplätze zu schaffen und den jungen Menschen auf diesem Kontinent Chancen zu geben. Damit wird auch der soziale Zusammenhalt in der Europäischen Union verstärkt werden. Ich wünsche auf diesem Weg viel Erfolg. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
13.15
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Scheibner zu Wort gemeldet. 6 Minuten. – Bitte.
13.15
Abgeordneter Herbert Scheibner (BZÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lieber Kollege Weninger, es ist dir vollkommen recht zu geben, dass gerade im ländlichen Bereich diese freiwillige Dienstleistung von ganz besonderer Bedeutung ist, und es wunderte mich ja schon in der Heeresdebatte davor, dass jene, die glauben, man muss diese Dienstleistungen für die Sicherheit Österreichs unbedingt auf eine Zwangsverpflichtung gründen, vergessen, dass etwa das Feuerwehrwesen – und das ist tagtäglich eine Bedrohung (Abg. Weninger: Die Feuerwehr ist keine Bedrohung! – Abg. Grosz: Die SPÖ ist eine Bedrohung!)
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