Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll173. Sitzung / Seite 84

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Ich muss von der ÖVP, vom Herrn Ikrath, der ja ein Bankenvertreter ist, hören, dass wir einmal die grundsätzliche Frage stellen müssen: Ja, brauchen wir das überhaupt? Brauchen wir diese Derivate? Wofür brauchen wir die?

Wenn man sich die CDS ansieht, die ja auch die Kommunalkredit im Umfang von 13 Milliarden besessen hat beziehungsweise noch besitzt, dann sind das Kreditaus­fallsversicherungen, die so funktionieren:

Wenn ich ein Hause habe und es gegen Feuer versichere, macht das Sinn. Wenn aber mein Nachbar mein Haus gegen Feuer versichert und auch noch Einfluss darauf hat, ob es brennt oder nicht, dann wird es gefährlich im System.

Und genau das machen wir hier, anstatt das zu machen, was der Herr Ikrath sagt, nämlich einmal grundsätzlich darüber nachzudenken, ob wir das überhaupt brauchen. Könnten wir nicht gemeinsam mit einer Stimme sprechen und gemeinsam hier auf­treten und bei der EU Druck machen, dass das endgültig verboten wird, denn wir brau­chen es nicht?! (Beifall des Abg. Hagen.)

Wir brauchen es nicht. Und wenn dann ein Frank Stronach kommt und sagt: Wir müs­sen wieder von einer Finanzwirtschaft zu einer Realwirtschaft (Zwischenrufe bei der ÖVP), dann glaube ich, dass das unwidersprochen hier im Saal ist. Aber trotzdem kommt ein Herr Cap heraus und beschimpft Herrn Stronach. Ich weiß nicht, warum er das tut. (Zwischenruf bei der SPÖ.)

Herr Stronach hat in Österreich nur Gutes getan(Oh!-Rufe), er hat 150 Millionen € ge­spendet. Frank Stronach hat 13 000 Arbeitsplätze geschaffen. Er hat über 2 Milliar­den € in Österreich in einer Region investiert, die von Anfang an strukturschwach war. (Abg. Dr. Matznetter: Wie viel haben Sie bekommen?)

Frank Stronach hat 115 000 Arbeitsplätze weltweit geschaffen. (Unruhe im Saal.) Und der Herr Cap kommt heraus, und was macht er? – Er beschimpft Frank Stronach und beleidigt ihn, indem er sich über Herrn Stronachs kanadischen Akzent lustig macht, in­dem er dessen hohes Alter anspricht. – Das alles haben Sie heute gemacht, Herr Cap, und ich frage mich, mit welchem Recht. Mit welchem Recht tun Sie das?

Herr Stronach hat sich nichts zu Schulden gekommen lassen! Ganz im Gegenteil: Er hat nur Gutes in Österreich getan, und jetzt hat er eine Partei gegründet, und genau das ist Ihr Problem. (Abg. Dr. Matznetter: Wie viel?)

Jetzt hat Herr Stronach eine Partei gegründet, und der Herr Matznetter schreit dazwi­schen. Herr Matznetter, Sie sind ja der Oberspezialist. (Abg. Dr. Matznetter: Wie viel?) Herr Matznetter, Sie haben sich heute hier herausgestellt und – ich sage es, wie es ist – feige im Schutz der Immunität uns Abgeordneten, die jetzt beim Team Stronach sind, vorgeworfen, dass wir gekauft seien. (Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordne­ten von SPÖ und BZÖ.)

Und das haben Sie deshalb feige hier gesagt, weil Sie wissen, wenn Sie es draußen sagen, dann werden wir Sie in Grund und Boden klagen, und dann können Sie vor dem Richter den Wahrheitsbeweis antreten. (Beifall des Abg. Hagen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Davor haben Sie Angst, Herr Matznetter. Sie haben Angst davor, dem Richter ins Auge sehen und den Wahrheitsbeweis antreten zu müssen. Davor haben Sie Angst! (Abg. Dr. Matznetter: Wie viel?)

Das ist auch der Grund dafür, warum Sie es hier sagen. Genau deshalb sagen Sie es hier – und nicht draußen. Sagen Sie es einmal draußen, und wir werden Sie klagen! Und dann haben Sie die Möglichkeit, Ihre Behauptungen zu beweisen. Und dann wer­den Sie aber schön dreinschauen. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.)

 


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