Oder ich erinnere an das, ich sage, glücklicherweise gescheiterte Projekt Museum Neu, das das Museum für Völkerkunde mit dem Museum für Volkskunde zu einem Multikulti-Spektakel, zu einem Multikulti-Tempel fusionieren wollte. Es ist traurig, dass eigentlich das Volkskundemuseum, das einzigartig und das größte in Europa ist, bei der Frau Bundesministerin überhaupt keinen Stellenwert besitzt. Übrigens ist es sowieso längst an der Zeit, dass das Völkerkundemuseum wieder aus dem Komplex des Kunsthistorischen Museums herausgelöst und neben dem Volkskundemuseum zu einem eigenständigen Bundesmuseum gemacht wird. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Dr. Zinggl.)
Ad 2) Wenn ich mir die letzten vier Jahre anschaue, muss ich rückblickend feststellen, dass Frau Bundesministerin Schmied die Bereiche Kunst und Kultur an ihre roten Sektionschefs – ich sage es einmal so salopp – delegiert hat, und diese haben nichts anderes zu tun, als die Schatzerln der SPÖ unter das Subventionsfüllhorn zu stellen. (Beifall bei der FPÖ.)
Für die heutige Rede habe ich mir nur ein einziges Beispiel herausgesucht. Falls irgendjemand von Ihnen den Kunstbericht gelesen haben sollte, diese Zugaben an die beliebten Künstler füllen Seiten. Ich nehme jetzt exemplarisch Robert Menasse.
Hohes Haus, Robert Menasse erhielt in den letzten Jahren sage und schreibe 308 957 € an Steuergeldern von der Frau Bundesministerin Schmied, in Form von Staatspreisen, Werkstipendien und Reisezuschüssen. Das muss man einmal wissen, das sind Monat für Monat – über zehn Jahre lang – 2 577 €, da sind die Einnahmen von der Stadt Wien und den anderen Bundesländern noch gar nicht berücksichtigt. Ich weiß, er wird immer wieder eingesetzt, wenn es darum geht, über die böse, böse FPÖ zu schimpfen.
Ad 3) Für uns Freiheitliche ist die Kultur das Fundament der Gesellschaft, ich sage das immer wieder, das ist nicht nur ein Ornament. Wir Freiheitlichen sind die Einzigen hier im Haus, die unser Kulturerbe, unsere Werte, unsere Traditionen, unsere Sitten, unsere Gebräuche und vor allem die Sprache – allein wenn Sie das Budget gelesen haben, wimmelt es nur so von Anglizismen – unzerstört an die nächste Generation weitergeben wollen.
Das ist, sehr geehrte Damen und Herren, nicht rückwärtsgewandt, sondern das ist ein selbstbewusster Blick in die Zukunft (Beifall bei der FPÖ), denn ich bin der Meinung, es ist höchst an der Zeit, dass man diesen 68er-Mief hinausjagt und dass man endlich einmal die Fenster aufmacht und frische Luft hereinlässt.
Das Musikland Österreich zum Beispiel zeigt, dass die Bundesministerin für Kunst und Kultur – sie ist ja auch für den Bereich Unterricht zuständig, ich erwähne das in dem Zusammenhang ganz besonders – keinerlei Ambitionen hat, eine bundesweite Koordinierung und Förderung des Musikunterrichts zu forcieren. Bis dato hat die Frau Bundesministerin die große Chance, die es ja geben würde, weil sie für beide Ressorts verantwortlich ist, eine Verknüpfung von Bildung und Kunst zu machen, nicht genützt. Sie hat das nicht gemacht, und der Musikunterricht ist weiterhin nur Landessache geblieben. Wenn man sich anschaut – und ich glaube, Herr Wissenschaftsminister, Sie können das bestätigen –, wie viele Österreicher überhaupt noch an der Universität für Musik geblieben sind, dann ist das nicht nur eine Schande, sondern es ist eine Tragödie für das Musikland Österreich.
Sehr geehrte Damen und Herren, es ist für mich bedauerlich, feststellen zu müssen, dass von den vielen Ideen, die wir eingebracht haben – und das war eine Fülle an Ideen, und ich gehöre nicht zu den Oppositionspolitikern, die einfach nur hinhauen; ich bin wirklich eine kreative, konstruktive Oppositionspolitikerin –, nichts aufgenommen wurde. Das tut mir leid, und deswegen muss ich meinen Vorwurf noch einmal be-
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