Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll175. Sitzung / Seite 110

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Unsere Leistungen sind toll, unsere Leistungen sind zweifellos toll. Wir bauen 20 000 neue Hüften im Jahr ein, 17 000 Knie et cetera. 60 000 Leute können nach einer Katarakt-OP besser sehen.

Kommen wir einmal zum Thema Prävention. Ich war jetzt beim Deutschen Sportärzte­kongress, dort wurde ganz klar gesagt, es ist bewiesen, wenn man jeden Tag zirka eine halbe Stunde Bewegung macht – nicht Laufen –, dann verlängert man sein Leben um fünf Jahre, weniger Diabetes, weniger Krebs.

Das hat sich allerdings nicht bis zum österreichischen Bürger und leider auch nicht bis zur österreichischen Gesundheitspolitik durchgesprochen. Ich schaue mit Neid auf meinen Kollegen Haubner, der 80 Millionen aus den Lotto-Mitteln bekommt – ich freue mich; ich sage immer, er soll mir ein bisschen davon geben –, und wir sumpern, oder wie immer man das nennt, bei 7 Millionen € für den Fonds Gesundes Österreich herum. Das ist eigentlich eine Schande in einem Gesundheitswesen, wo man sehr viel in die Reparaturmedizin hineinbuttert.

Ein letztes Wort: Ich bin Hausarzt, wie viele wissen, ich schreibe viele Rezepte im Parlament, und zwar widerrechtlich, weil das eine Zweitordination wäre, das wäre nicht erlaubt. (Zwischenruf der Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein.) Aber ich sage Ihnen eines: Fragen Sie junge Leute an den Kliniken, fragen Sie junge Studenten, die sagen, Hausarzt ist ein No-Go – obwohl das ein schöner Beruf ist –, denn: viel Bürokratie, ständiges Rechtfertigen-Müssen bei der Krankenkasse, ein schlechtes Einkommen.

Herr Minister, es gibt jetzt schon Inserate, mit denen Hausärzte gesucht werden. Ich sage Ihnen, jede Maßnahme im Gesundheitswesen dauert zehn Jahre. Ich habe ins Regierungsprogramm extra ein Hausarztprogramm hineininterveniert. Lügen wir uns nicht mit irgendwelchen Sprüchen, dass wir ohnehin so viel tun, in den Sack! Es ist notwendig, dass wir jetzt anfangen, ein Hausarztmodell zu entwickeln, wie Baden-Württemberg, wie England. Alle großen Staaten wissen, dass die Primärversorgung wichtig ist. Wir brauchen nicht nur Sonntagsreden, sondern wir brauchen Nägel mit Köpfen.

Ich fasse zusammen: Gott sei Dank haben wir in Österreich eines der besten Gesund­heitssysteme der Welt; damit es aber weiter gut bleibt, müssen wir wirklich die Ärmel hochkrempeln. (Beifall bei der ÖVP.)

16.23


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Mag. Unterreiner zu Wort. – Bitte.

16.23.03

 


Abgeordnete Mag. Heidemarie Unterreiner (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren hier im Hohen Haus! Der Budgetentwurf zeigt leider sehr deutlich, dass Frau Bundesministerin Schmied, die leider jetzt nicht anwesend ist, in der Kulturpolitik keine Gestalterin ist, sondern eine bloße Verwalterin. Für sie bedeutet Kulturpolitik – ich möchte drei Schwerpunkte herausarbeiten – erstens zu evaluieren anstatt zu reformieren, zweitens linken Staatskünstlern die Möglichkeit zu geben, sich an den Dauersubventionstropf zu hängen – ich formuliere es einmal so (Beifall bei der FPÖ) –, und drittens, linke Ideologie, zum Beispiel die Multikulti-Ideologie, umzusetzen, anstatt unsere Identität zu bewahren.

Ad 1) Ich erinnere an die Bundestheater-Analyse. Sie hat ein Vermögen gekostet und wurde wie ein Geheimpapier behandelt. Bis heute weiß ich eigentlich nicht ganz genau, welche Konsequenzen daraus gezogen wurden.

 


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