Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll179. Sitzung / Seite 19

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heute: Ja, sie haben sich bewährt. Sie sind heute einfach nicht mehr wegzudenken und: Dieser Zivildienst hat vor allem auch das Rollenbild des Mannes verändert. Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich Männer in sozialen Berufen und Gesund­heitsberufen engagieren. Und diesen Erfolg haben wir dem Zivildienst zu verdanken. (Beifall bei der ÖVP. Abg. Neugebauer: Ganz wichtiger Aspekt!)

Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren, die Zuweisungszahlen sprechen eine ganz, ganz klare Sprache, und der Zivildienst erfreut sich größter Beliebtheit. Wovon spreche ich?  Ich spreche davon, dass im Jahr 1975 344 junge Männer den Zivil­dienst geleistet haben, dass im Jahr 2004 die Zahl bereits bei über 10 000 jungen Männern lag, und dass wir im Jahr 2011 bereits bei 13 500 jungen Männern gelandet sind, also 13 500 junge Männer den Zivildienst geleistet haben. Da können wir sagen, das war ein Zuweisungsrekord.

Es ist uns gelungen, vor allem im Jahr 2011, zu 97 Prozent den Bedarf zu decken, und das ist nur aufgrund des Zivildienstes gelungen.

Wenn wir in die Zukunft schauen: Wir wissen, dass dieser Trend, was die Zivildiener betrifft, auch weiterhin anhalten wird. Dass wir weiterhin Zivildiener brauchen, liegt ganz klar auf der Hand. Denken wir nur an die zunehmende Anzahl an Rettungs­fahrten, wo man immer mehr weg von der stationären Behandlung hin zur ambulanten Behandlung geht, wo also die Zahl der Rettungsfahrten auch in Zukunft zunehmen wird (Abg. Mag. Lapp:  mit dem Rettungswagen herumfahren?!); denken wir daran, dass die Zivildiener vor allem auch gebraucht werden in unseren Pflegeheimen, zur Unter­stützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeheimen; oder denken wir nur daran, dass sie vor allem auch dringend notwendig sind, um Zeit zu schenken, vor allem in den Behindertenheimen. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Strache.)

Herr Abgeordneter Wöginger hat bereits angesprochen, dass gerade in den letzten Wochen einige versucht haben, Angst und Sorge zu schnüren (Heiterkeit bei der SPÖ – Abg. Neugebauer: Wer fühlt sich da betroffen?) – pardon: zu schüren! – bezüg­lich der rückläufigen Geburtenraten. Wir wissen aufgrund der Aussagen des Statis­tischen Zentralamtes sehr wohl, dass die Anzahl der unter 19-Jährigen ab dem Jahr 2021 wieder wachsen wird. Die Statistik Austria sagt auch ganz klar, dass es im Jahr 2030 sogar mehr unter 19-Jährige geben wird, als es heute gibt. Das heißt, die Zahlen sprechen eine ganz klare Sprache dahingehend, dass uns die Zivildiener nicht ausgehen werden.

Zum anderen möchte ich hier auch noch betonen, selbst wenn es einen Geburtenrück­gang gäbe, hätte wohl das bezahlte Freiwillige Soziale Jahr mehr damit zu kämpfen als der Zivildienst. Das heißt, da gäbe es noch eine viel größere Betroffenheit. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Es wäre vor allem auch noch viel, viel schwieriger, im Wettbewerb mit der Wirtschaft junge Menschen zu finden, die sich für das bezahlte Freiwillige Sozialjahr entschei­den – außer man setzt bei diesem Konzept im wahrsten Sinne des Wortes auf Arbeits­losigkeit, das heißt: Je höher die Arbeitslosigkeit, desto mehr melden sich für das bezahlte Soziale Jahr. Aber das kann wohl nicht unser Ansinnen sein, das kann wohl keine Strategie sein, die wir unterstützen! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Der Beifall zum Modell des Herrn Ministers Hundstorfer, den ich ansonsten sehr schätze, ist äußerst begrenzt, ja das geht hin bis zur Ablehnung. Und das zu Recht! Warum? – Die Antwort liegt ganz klar auf der Hand: Weil dieses bezahlte Modell der Anfang vom Ende der Ehren­amtlichkeit ist (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ – Abg. Mag. Schickhofer: Gibt es einen Zivildiener, der ehrenamtlich tätig ist?), weil dieses


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