Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll179. Sitzung / Seite 92

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für entscheiden, dass ihre Daten gespeichert werden. Und das ist nur über eine Opt-in-Regelung möglich. Es werden sich auch BürgerInnen dafür entscheiden, weil sie für sich zum Schluss kommen, dass für sie ein Nutzen gegeben ist. Nur so erzeugt man die notwendige Sensibilität.

Ich sage Ihnen, was bei einem Opt-out-System passieren wird: Es werden 99,99 Pro­zent nicht hinausoptieren, weil das relativ kompliziert ist, weil sie keine Bürgerkarte ha­ben, weil sie nicht zu den Ombudsstellen gehen. Sie werden drinnen bleiben. Es wird kein Bewusstsein für Datenschutz geben.

Ganz abgesehen davon: Ein Opt-in-System würde die Verwaltung dazu zwingen, die Kundenorientierung in den Mittelpunkt zu stellen, denn, wenn man will, dass die Bür­gerinnen und Bürger am System teilnehmen, dann muss man es möglichst attraktiv für sie gestalten. Wenn man ein Opt-out-System hat, dann ist das einzige Anliegen, mög­lichst hohe Hürden zu errichten, damit niemand hinausoptiert.

Wir sind nicht grundsätzlich gegen ELGA, meinen aber, dass vieles verbessert und an­ders gestaltet gehört.

Wir bringen daher auch folgenden Antrag ein:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Karl Öllinger, Albert Steinhauser; Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen

Der Nationalrat wolle beschließen:

In Artikel 1 entfallen die §§ 13 bis 24 sowie § 27 und § 28 Abs. 2 bis 5.

*****

Ein letzter Satz: Respekt vor Kollegin Hakl! Gegen die eigene Parteilinie zu stimmen, ist immer eine Herausforderung. Wir haben auch eine lange gemeinsame Datenschutz­geschichte. Ich kann mich noch erinnern, dass unsere Positionen bei der Vorratsdaten­speicherung aufeinandergeprallt sind. Wir haben damals illegal mitgefilmt. Da wollten Sie uns noch die Kamera wegnehmen. – Ich freue mich, zu erkennen, dass es in die­ser Frage ein hohes Bewusstsein gibt.

Respekt aber auch vor Kollegem Grünewald, auch wenn er diesmal meine Meinung nicht teilt. Der Parlamentarismus lebt von der Vielfalt der Meinungen. Und in diesem Sinne freue ich mich, dass einmal zwei Abgeordnete bekunden, dass sie anderer Mei­nung sind als ihr Klub. Wir tauschen heute also Grünewald gegen Hakl. So ist es. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

13.47


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Abänderungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Karl Öllinger, Albert Steinhauser; Kurt Grünewald, Freundinnen und Freunde

zum Bericht des Gesundheitsausschusses über die Regierungsvorlage Bundesgesetz, mit dem ein Gesundheitstelematikgesetz 2012 erlassen und das Allgemeine Sozialver-


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