Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll179. Sitzung / Seite 121

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Programme betreffend Maßnahmen zur Chancengleichheit hat es gegeben. Ein Wett­bewerb für Chancengleichheitsprojekte hat stattgefunden, die Preisverleihung war vori­ge Woche. Die Arbeitsgruppe Chancengleichheit hat Empfehlungen für die Perio­de 2014 bis 2020 erarbeitet, die mit in Diskussion stehen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Leitung der land- und forstwirtschaftlichen Betrie­be wird immer noch von Männern dominiert, aber der Anteil der Frauen in der Landwirt­schaft und der Anteil der Betriebsführerinnen ist steigend. Laut InVeKoS-Daten 2010 liegt er bei rund 38 Prozent. Das ist im europäischen Vergleich sehr, sehr hoch.

Die Bäuerinnen verstehen sich als berufstätige Frauen, als Unternehmerinnen. Sie er­schließen auch neue Einkommensquellen für ihre Betriebe, insbesondere in der Direkt­vermarktung sind sie tätig. Laut der aktuellen Bäuerinnen-Befragung fällt der Zustän­digkeitsbereich der Direktvermarktung zu 60 Prozent den Bäuerinnen zu, die aufgrund ihrer Qualifikation und vor allem auch ihrer persönlichen Eigenschaften erfolgreiche Di­rektvermarkterinnen sind. Die Direktvermarktung ist wichtig in Österreich, sie ist ein landwirtschaftlicher Betriebszweig mit vielen Facetten – mit ökonomischen Aspekten, wenn es um den Einkommenserwerb und die Kombination daraus geht, und auch mit sozialen Aspekten: Arbeitsplätze, Selbstbewusstsein und traditionelles Wissen stecken dahinter.

Die ökologischen Bedingungen, die gerade in der Direktvermarktung besonders zum Tragen kommen, die kleinen Strukturen, die besonderen Rassen, die Haltungsformen und -sorten sind erwähnenswert; die Direktvermarktung ist klein. Es sind 12 000 Betrie­be, die 10 bis 50 Prozent ihres landwirtschaftlichen Einkommens über die Direktver­marktung erwirtschaften, 11 000 Betriebe sagen, dass sie über 50 Prozent des Ein­kommens durch die Direktvermarktung erwirtschaften. Der Produktionswert betrug laut Buchführungsergebnissen 174 Millionen €.

Sehr geehrte Damen und Herren! In diesem Bereich sind vor allem Frauen sehr aktiv tätig, dieses unternehmerische Potenzial der Frauen in der Direktvermarktung sichert Arbeitsplätze und stärkt die Wirtschaft im ländlichen Raum. Damit diese Wettbewerbs­fähigkeit und die Innovationskraft der heimischen Direktvermarkterinnen und Direktver­markter auch weiter ausgebaut werden kann, damit Frauenarbeitsplätze gesichert wer­den können, muss der ländliche Raum auch künftig mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet sein. (Abg. Dr. Pirklhuber: Aber der Minister tut ja nichts!)

Die Gemeinsame Agrarpolitik und die Finanzierung der Agrarpolitik ist derzeit in Ver­handlung, sehr geehrter Herr Abgeordneter. Es wird auch auf die Mittel in der ländli­chen Entwicklung ankommen, die letztendlich auch auf die Direktvermarktung und auf die Frauen in der Landwirtschaft durchschlagen. Und da brauchen wir dringend Erfolg. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

15.29


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Tadler zu Wort. – Bitte.

 


15.29.03

Abgeordneter Erich Tadler (STRONACH): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Hohes Haus! Die Gütesiegeldiskussion ist ein bisschen abgeflaut, auch aus Tirol sind wir wieder zurückgekehrt. Es geht jetzt um die Umwelt und Wasserwirt­schaft.

Im Großen und Ganzen, Herr Minister, stehen wir in Österreich im EU-Schnitt mit unse­rer Wasserqualität ja sehr gut da, wenn man von regionalen Belastungen des Grund­wassers durch landwirtschaftliche Bodennutzung, den Senkgruben und den undichten Entsorgungssystemen und Kanalanlagen, die Sie auch ab und zu erwähnt haben, be-


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