Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll179. Sitzung / Seite 130

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15.58.48

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Der Grüne Bericht 2011 zeigt, dass die Landwirtschaft einen wesentlichen Beitrag für Arbeit in unserem Land leistet – 530 000 Arbeitsplätze in vor- und nachgelagerten Bereichen werden gesichert –, dass die österreichische Landwirtschaft einen großen Beitrag leistet für eine intakte Um­welt – Österreichs Landwirtschaft produziert umweltgerechter und nachhaltiger als vie­le vergleichbare Länder –, dass Österreichs Landwirtschaft einen riesigen Beitrag leis­tet für gesunde und hochwertige Lebensmittel – 21 575 Betriebe wirtschaften biolo­gisch – und dass Österreichs Landwirtschaft auch einen großen Beitrag für eine siche­re und nachhaltige Energieversorgung leistet, wenn es um die Pflege und Erhaltung der Wälder geht, im Speziellen natürlich der Schutzwälder.

Zum Antrag des Kollegen Huber: Ich glaube, das Thema Isel wird schon seit Jahren diskutiert. Der Antrag gibt aus meiner Sicht relativ wenig wieder. Es gibt einen in­tensiven Dialog zwischen Wien, Brüssel und Tirol, seit Jahren prüfen die Behörden. Es geht um diese gemeine Tamariske, und man weiß, die Gutachter sind sich nicht einig, wenn man diese Gutachten durchliest.

Ich habe zwar nicht mit dem Bürgermeister Rücksprache gehalten, den du genannt hast, Kollege Huber, aber mit einem Iseltaler Bürgermeister, und die sehen das sehr, sehr kritisch. Es ist auch die Bevölkerung eingebunden worden: Es hat bei der Volks­befragung – und das ist dir als Osttiroler ja bekannt – Zustimmung von der Bevölke­rung gegeben, das war also eine Basisentscheidung. Ich glaube, das sollte man ernst nehmen. (Abg. Huber: Mit wie viel Budget?)

Wir müssen auch über Folgendes nachdenken: Osttirol hat über ein Drittel der Flächen im Naturschutzgebiet. Zusätzliche Natura-2000-Flächen würden es den Gemeinden auch wieder erschweren, Wohnraum im Iseltal zu schaffen und ausgewiesene Gewer­beflächen umzusetzen. (Zwischenruf des Abg. Huber.)

Daher musst du, Kollege Huber, nachdenken, damit du Osttirol nicht wirtschaftlich den Arm abschneidest, denn die Aussagen, die du hier heute getätigt hast, sind aus meiner Sicht für den Wirtschaftsstandort Osttirol – und du kennst deine Region – äußerst be­denklich. Daher rate ich dir: Geh in den Dialog mit den Gemeinden, geh in den Dialog mit der Bevölkerung, und dann wirst du zur Vernunft kommen! – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

16.01


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Vock. – Bitte.

 


16.01.13

Abgeordneter Bernhard Vock (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Minister! Hohes Haus! Wenn man diesen Grünen Bericht liest, so scheint die Welt unserer Bauern wirklich noch in Ordnung zu sein. Die Bauern erreichen einen hohen Selbstversorgungsgrad für Österreich. Bei Rindern und Kälbern haben wir immerhin einen Selbstversorgungsgrad von 145 Prozent. (Abg. Huber: Das stimmt aber nicht!) Bei Schweinen liegt er bei 108 Prozent, bei Hühnern immerhin noch bei 90 Prozent und bei Milch bei 156 Pro­zent. (Abg. Huber: Und beim Getreide?) – Ich rede jetzt nur über die Tierhaltung in Ös­terreich. Interessant ist auch, dass der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch in Österreich seit Jahren gleichbleibend ist. Wir kommen bei Rindfleisch auf 18,2 Kilogramm pro Kopf, bei Schweinefleisch auf 56,3 Kilogramm, bei Geflügel auf 20,5 Kilogramm und bei Milch auf 88,9 Kilogramm pro Kopf.

Wenn man aber in diesem Bericht weiterliest, so sieht man, dass der Import an Fleisch und Tieren zunimmt. Dann frage ich mich: Warum nimmt der zu, wenn wir einen so ho­hen Selbstversorgungsgrad haben? Der Import von lebenden Tieren ist von 192,1 auf


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