Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll181. Sitzung, 14., 15. und 16. November 2012 / Seite 580

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tik an, dann werden Sie das genau sehen! (Beifall bei der ÖVP.) Sie stellen sich hier her und behaupten irgendetwas. Schauen Sie sich die Zahlen an und erzählen Sie hier keine Märchen!

Das sind die Zahlen der Statistik Austria, und die zeigen auf, dass es uns gelingt, trotz extremer Marktverhältnisse auch im alpinen Raum bäuerliche Familienbetriebe aufrechtzuerhalten und damit auch die Multifunktionalität der heimischen Land- und Forstwirtschaft zu sichern, indem wir hoch qualitative Lebensmittel erzeugen, die leistbar sind. In einer Vorrede ist ja erwähnt worden: Vor wenigen Jahrzehnten haben die Menschen 50 Prozent ihres Einkommens für die Ernährung ausgegeben, heute sind es rund 12 Prozent. Das heißt, die Menschen müssen weniger Geld für die Ernährung ausgeben, weil die Landwirtschaft schlagkräftig ist und leistbare Lebens­mittel in hoher Qualität erzeugt.

Die Bauern müssen aber gleichzeitig – und sie tun das auch – Umweltleistungen erbringen und die Landschaft erhalten. Es wird immer wieder der Tourismus in Öster­reich beschworen. Wenn die Bauern die Landschaft nicht nur auf dem Berg, sondern auch am flachen Land nicht pflegen würden, hätte der Tourismus nicht diese Per­spektiven.

Die Bauern sind darüber hinaus auch für die Besiedlung im ländlichen Raum und für die Erhaltung der ländlichen Infrastruktur bis hin zu Schutzmaßnahmen verantwortlich. Schutzwald-Erhaltung bedeutet Sicherung vor Naturgefahren. Die Weiterbewirts­chaftung extremer Lagen ist ebenfalls ein Beitrag dazu.

Das heißt, das Credo der österreichischen Agrarpolitik ist, bäuerliche Betriebe in ihrer Multifunktionalität zu erhalten. Die Programme, die wir dafür aufgestellt haben, können wir ausfinanzieren. Das war immer der große Druck.

Es gibt zwei große Bereiche, nämlich zum einen die Direktzahlungen für die Bauern. Das ist das Sicherheitsnetz. Wenn die Preise sehr unterschiedlich sind, einmal steigen und dann wieder sinken, von hoher Volatilität gekennzeichnet sind, gibt es die Direktzahlungen als Sicherheitsnetz. Das können wir ausfinanzieren.

Der zweite Bereich umfasst die ländliche Entwicklung. Auch dafür stellen wir die Mittel zur Verfügung, um jeden Euro aus Brüssel auszulösen. Wir haben bei der ländlichen Entwicklung zwar gespart, aber über Rücklagen können wir die Programme sehr wohl ausfinanzieren. Das bedeutet, dass wir eine ökologisch ausgerichtete bäuerliche Land­wirtschaft haben und dass die ländliche Entwicklung über das Umwelt- und Berg­bauernprogramm dazu beiträgt, dass Lebensmittel in hoher Qualität erzeugt werden, dass die Landschaft gepflegt wird und dass die Bauern für Umweltleistungen einen Öko-Lohn bekommen. Das ist richtig und das ist der Gesellschaft gegenüber dar­stellbar.

Durch das Leader-Programm arbeiten die Sektoren im ländlichen Raum Land­wirt­schaft, Gewerbe, Handel und Industrie zusammen und erzielen dadurch dort einen Arbeitsplatzeffekt. Das WIFO hat das untersucht und bestätigt auch die positiven Effekte.

Weiters sind Mutterkuh- und Milchkuhprämien verankert, und auch für Investitionen im Rahmen des AIK ist vorgesorgt.

Landwirtschaftliches Schulwesen – ausfinanziert.

Ein weiterer Punkt, der sich auch in diesem Kapitel findet, ist der Schutz vor Naturgefahren. Das oberste Ziel ist, Österreich Stück für Stück sicherer zu machen. Menschen sollen vor Lawinenabgängen, vor Muren, vor Hochwassern geschützt werden, und auch Hab und Gut sollen geschützt werden. Das, was sich die Menschen


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