Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 73

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Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Mag. Letten­bichler. – Bitte.

 


12.03.43

Abgeordneter Mag. Josef Lettenbichler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Wie Kollegin Ablinger schon angeführt hat, zielt der Antrag der FPÖ auf etwas ab, das ja schon längst Realität ist. Im Ausschuss wurde darüber gesprochen, dass, wie auch die Kollegin Haubner gesagt hat, die Kinder auch im Zusammenhang mit den Schulskikursen entsprechend auf diese Gefahren vorbereitet werden sollen. Beim Antrag der FPÖ wird ja auf eine Unfallstatistik des Jahres 2009/2010 verwiesen, wo, glaube ich, ein bisschen etwas durcheinander gebracht wird. Es wird hier angeführt, dass 44 Personen im organisierten Skiraum umkommen und 37 Personen bei Lawinenunfällen getötet werden.

Und um jetzt auf die Schulskikurse zurückzukommen: Da ist es doch so, dass diese Kinder oder Jugendlichen ja nicht alleine fahren, sondern stets in Begleitung einer Lehrperson beziehungsweise eines Skilehrers unterwegs sind, und dies nur im gesicherten Skiraum, wo in der Regel nur in absoluten Ausnahmefällen Lawinen­abgänge stattfinden und alle paar Jahre einmal vielleicht dadurch auch Leute zu Schaden kommen. Aber in der Regel bewegen sich junge Leute in Begleitung ihrer Lehrer oder Skilehrer im absolut sicheren Skiraum und kommen daher gar nicht in die Gefahr möglicher Lawinenabgänge.

Beim zweiten Antrag, betreffend Technisches Werken und Textiles Werken, ist hinzu­zufügen, dass wir in der derzeitigen Zusammenführung eigentlich eine Chance für die jungen Leute sehen – denn das haben Sie nicht gesagt, Herr Rosenkranz: Es hat sich hierbei bislang um ein Wahlpflichtfach gehandelt, und man hat sich als Bub oder Mädel für das Technische Werken oder für das Textile Werken entschieden, hat also vom jeweils anderen nichts mitbekommen.

Die jetzige Lösung ist daher, glaube ich, schon ein Fortschritt, denn in der Regel ist es früher ja so gewesen, dass sich die Mädels eher für das Textile Werken und die Buben eher für das Technische Werken entschieden haben. Und so gesehen bietet diese Zu­sam­menführung, wie ich glaube, eine große Chance: Die jungen Leute gewinnen neue Inhalte. Buben werden in Grundtechniken des Handwerkens, des Strickens, Häkelns und von Ähnlichem mit einbezogen, was, glaube ich, auch kein Schaden ist, aber vor allem bei den jungen Mädchen sehe ich die Chance, dass sie dadurch mit Technik, auch mit Naturwissenschaft in Kontakt kommen und vielleicht in weiterer Folge auch das Berufsbild, das sie im Hinterkopf gehabt haben, ganz überdenken und erkennen, dass das etwas ist, das für sie vielleicht interessant wäre.

Es ist auch die Wirtschaft, die Industrie sehr, sehr stark dahinter, dass wir vor allem junge Frauen mehr für Technik, mehr für Naturwissenschaften begeistern können. (Demonstrativer Beifall der Abg. Mag. Wurm.) Auch aufgrund der demographischen Entwicklung ist ja nicht Not am Mann, sondern mehr Not an der Frau, und wir brauchen mehr gut ausgebildete Frauen in Naturwissenschaften und Technik (Beifall des Abg. Hörl), und dies nicht nur im Fachkräftebereich, sondern auch im tertiären Bereich. Ich sehe in dieser gleichwertigen Schulausbildung – denn das wird natürlich auch geprüft, dass zu gleichen Teilen das Technische und das Textile Werken ausgeführt wird, auch unterrichtet wird (Abg. Dr. Rosenkranz: Mit weniger Zeit!) – daher eine große Chance.

Was mir aber sehr, sehr wichtig ist – und hier ein dickes Lob und Gratulation an die Frau Unterrichtsministerin –: Im Zuge der Neuen Mittelschule haben wir erstmals das Fach Berufsorientierung selbständig als Fach eingeführt, und das ist eigentlich ein Meilenstein, weil da natürlich aufgrund der Neigungen und der eigenen Fähigkeiten Talente entdeckt werden und dann in späterer Folge auch Schul- und Berufswahl


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