Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 72

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und was wir vor einigen Wochen oder Monaten diskutiert haben, ist, dass sie im Rah­men der Reform zur Neuen Mittelschule nur insofern zusammengeführt worden sind, als sie nun alternativ angeboten werden.

Das heißt, es wird weder das Technische noch das Textile Werken abgeschafft, sondern es geht darum, das sicherzustellen, was die ursprüngliche Idee schon in den achtziger Jahren war, nämlich geschlechtsspezifische Unterschiede in den Lehrplänen auszumerzen. So gesehen handelt es sich dabei also nicht um ein Wahlpflichtfach, bei dem man sich für das eine oder für das andere entscheidet, sondern es geht darum, dass Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, beides alternativ angeboten zu bekommen und beides auch kennenlernen zu können. Sie müssen sich nicht nur für das eine oder für das andere entscheiden, wie das ursprünglich der Fall war, als die Burschen sich für GZ entscheiden mussten und die Mädchen für Kochen.

Das war die Idee, und ich glaube, es ist nach wie vor wichtig und sinnvoll, dass die Mädchen und Burschen beides kennenlernen können und für beides Interesse und Fähigkeiten entwickeln können, darum haben wir diesen Antrag abgelehnt. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

12.00


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Haubner. – Bitte.

 


12.00.37

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Zu diesen zwei Anträgen haben wir als BZÖ ein unterschiedliches Abstim­mungsverhalten. Das heißt, wir stimmen einmal zu, und zwar dem Antrag betreffend das Technische und das Textile Werken – aus besagten Gründen, die auch von den Antragstellern schon angeführt wurden, weil also auch wir glauben, dass hand­werkliche Fertigkeiten, handwerkliche Fähigkeiten einfach auch zu einer guten Allge­mein­bildung dazugehören und dass gerade die Tendenz, praktische Fächer vom Stundenausmaß her zu minimieren, in vielen Lehrplänen sichtbar ist.

Was ich bedauere, ist, dass dieser Antrag erst jetzt zur Abstimmung kommt, denn wir haben vonseiten des BZÖ im Rahmen der Diskussion, als es um die Unterrichts­stundenverteilung beim Lehrplan der Neuen Mittelschule gegangen ist, am 1. März einen fast identischen Antrag eingebracht, der damals leider von den Koalitions­parteien abgelehnt wurde – aber auch von der FPÖ abgelehnt wurde, die dann eine Woche später diesen Antrag eingebracht hat. Aber nichtsdestotrotz, wir stimmen dem heute zu, weil wir überzeugt sind, dass das der richtige Weg gewesen wäre.

Jetzt haben wir eine andere Situation, dieses alternierende Angebot. Man wird sehen, wie sich das bewährt. Es bedeutet natürlich eine Reduzierung der Stunden. Es wird heute auch noch von den Grünen ein Antrag eingebracht, dem wir auch zustimmen werden, weil wir glauben, dass das auch eine gute Entwicklung auf dem derzeitigen Stand ist.

Zum zweiten Antrag, was die Lawinengefahr betrifft: Dass Lawinengefahr ein großes Problem ist und dass man gerade junge Menschen über die Gefahren auf allen möglichen Ebenen informieren muss und sie auch darauf hinweisen muss, ist ganz klar. Nur teile ich auch hier die Meinung meiner Vorrednerin, die gesagt hat, dass Teil des Lehrplanes unter anderem Lawinenkunde ist. Und ein verantwortungsvoller Lehrer wird das auch entsprechend unterrichten. Und das Zweite ist, dass eine sehr intensive Vorbereitung erfolgt, wenn auf Schulsportwochen gefahren wird, wenn auf einen Skikurs gefahren wird und so weiter. Auch wir glauben, dass dieser Antrag eigentlich etwas, das ohnedies vorhanden ist, nur noch unterstreicht, und daher werden wir diesem Antrag heute nicht unsere Zustimmung geben. (Beifall beim BZÖ.)

12.03

 


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