Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 71

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Wir haben lediglich vorgeschlagen, dass das Ministerium eine Richtlinie ausgibt. Es gibt insbesondere sehr gute Informationsfilme, die das spannend und einfach ge­stalten, daher sollte man das einführen. Es wird allerdings abgelehnt. Ich weiß nicht, was bei so einem sachlichen Antrag das Problem sein soll. (Demonstrativer Beifall des Abg. Hörl.)

Ernster wird es auf jeden Fall bei der Frage, bei der es um den Bildungsstandort und auch um die Arbeitsplätze in Österreich geht. Ursprünglich waren in der Hauptschule das Technische und das Textile Werken ein gleichwertiger Pflichtgegenstand, weil man lernen sollte, wie man mit manueller Tätigkeit umgeht. Das ist genau das, wo wir in die Richtung der Facharbeit kommen. Jetzt wird das, als Einsparung, reduziert. Dafür gibt es den Schnuppertag bei irgendeiner Firma, wo man dann halt einmal bei irgendeinem Apparat irgendwo draufdrücken oder sonst etwas tun darf. – Das entspricht nicht dem, wie wir unsere Facharbeiter und die Interessen und Neigungen in der Schule in Österreich sehen wollen. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir glauben daher, dass das gerade im Lichte unserer Beschäftigungspolitik das Not­wendige wäre, denn natürlich müssen auch die Hauptschule und die Neue Mittelschule den Weg zur Matura freimachen. Das ist bis jetzt auch immer Gesetzeslage gewesen, und das ist auch begrüßenswert. Wir wollen eines nicht haben: 20 000 Publizisten, damit wir die Akademikerquote erfüllen, aber dafür nur Facharbeiter aus dem Ausland. (Beifall bei der FPÖ.)

11.57


Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Ablinger. – Bitte.

 


11.57.36

Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Herr Kollege Rosenkranz, da haben Sie mir nicht genau zugehört. Ich habe im Ausschuss nicht gesagt, dass ich das unterrichte. Sie hätten recht, die Tatsache, dass ich etwas unterrichte, wäre nicht ausreichend. Was ich im Ausschuss gesagt habe – und darauf bezieht sich auch unsere Ablehnung –, ist, dass das logischerweise extrem tragische Vorfälle sind und die Schule auch entsprechend reagieren muss. Und das tut sie, weil das Teil des Lehrplanes ist.

Schon in der ersten Klasse ist Lawinenkunde, sind Naturkatastrophen Teile des Lehr­planes. Das wird nicht nur von mir unterrichtet – abgesehen davon eben nicht von mir, ich bin keine Geographielehrerin –, sondern von GeographielehrerInnen in allen Schulen, weil es Teil des Lehrplanes der ersten Klasse ist und dort auch in den Schul­büchern vorkommt. Da können Sie gerne nachschauen. Das heißt, das, was Sie fordern, ist schon Realität. Es wird unterrichtet, und darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Angeboten. Sie brauchen sich das nur anzuschauen, zum Beispiel, was Schulfilme betrifft, die auch Teil dieses Antrages waren. Es gibt viele Angebote für Schulfilme – wie Lawinen entstehen oder wie man sich entsprechend verhalten muss –, damit gesichert ist, dass die Schüler das im Laufe ihrer Schullaufbahn auch hören und vorbereitet sind.

Darüber hinaus noch ein weiterer Punkt: Wenn Kinder auf Schulskikurse fahren, ist das auch Teil der Vorbereitung. Also, so tragisch das ist – da gebe ich Ihnen völlig recht, Sie haben die Zahlen im Antrag ja auch genannt –, das, was Schule dazu tun kann, das tut sie bereits. Insofern begründet sich unsere Ablehnung dadurch, weil die Behandlung der Lawinengefahr, der Ursachen von Lawinen bereits Teil des Lehrplanes sind.

Zum zweiten Punkt: „Werken“. Da wird die Wiedereinführung von zwei getrennten Wahlpflichtfächern, Textilem und Technischem Werken, gefordert. Was geschehen ist


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