Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 100

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geschalten wird. Das findet man dort alles drinnen! Dass Lee Hsien Loong Regie­rungschef in Singapur ist, das finde ich auch in der Länderinformation. Toll! Seiten gefüllt mit Länderinformationen und abgeschriebenen Reden, aber nichts dazu, wo die wirklichen Problemfelder einer österreichischen Außenpolitik liegen, und das finde ich sehr schade. (Beifall bei BZÖ und FPÖ. – Abg. Jakob Auer: Alte Freundschaft!)

13.38


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Glaser. 2 Minu­ten Redezeit. – Bitte.

 


13.38.05

Abgeordneter Franz Glaser (ÖVP): Herr Präsident! Herr Vizekanzler und Außen­minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Lieber Herr Kollege Grosz! Es wäre wahrscheinlich vernünftiger gewesen, Sie hätten Ihr Profil in Graz geschärft, statt hier in der Außenpolitik Profil schaffen zu wollen. (Abg. Jakob Auer: Ja, genau! – Abg. Grosz: Spindelegger hat in Graz gar nicht auftreten dürfen! Auftrittsverbot hat er gehabt!)

Herr Kollege Grosz, wer in der Innenpolitik eine derart „große“ Rolle spielt, der sollte sich nicht erst an der Außenpolitik, an einer guten Außenpolitik versuchen. (Beifall bei der ÖVP.)

Nun aber zu den zwei EZA-Themen, die ebenfalls auf der Tagesordnung stehen: Das ist zum einen Land Grabbing. Es ist eine Tatsache, dass das fruchtbare Land immer weniger wird, sei es durch Verbauung, sei es durch Verödung, die von uns selbst herbeigeführt wird, sei es durch den Anstieg des Meeresspiegels. Angesichts knapper werdender Ressourcen an Grund und Boden wird dieser gesucht, denn es gibt ihn ja noch, extensiv bewirtschafteten Grund und Boden in Afrika oder auch in Lateinamerika. Darauf stürzen sich multinationale Konzerne beziehungsweise auch Staaten und versuchen, Zigtausende oder Hunderttausende Hektar Grund zu kaufen, und vertrei­ben dort dann die ansässigen Bauern, Subsistenzbauern und stürzen diese oft in Armut und Elend. Deshalb begrüße ich es, dass wir in diesem Punkt zu einem gemein­samen Vorgehen gekommen sind und dass wir internationale Standards bei Kauf oder Pacht von Grund fordern.

Zum Weltagrarbericht. Kollege Pirklhuber hat es schon gesagt, es ist ein Antrag von ihm, und letztlich sind wir in der Diskussion darin übereingekommen, dass wir diesen Bericht zwar nicht unterzeichnen werden, aber dass wir die Grundsätze verfolgen und dass es wichtig ist, dass wir eine sozial gerechte und eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft betreiben. Ich glaube, dass gerade die österreichische Landwirtschaft diesen Prinzipien immer gefolgt ist und auch folgen wird.

Ich darf in diesem Zusammenhang auch noch einen dritten Punkt erwähnen, das Ernährungshilfe-Übereinkommen – eine Regierungsvorlage, mit der sichergestellt werden soll, dass ein gewisser Mindestbeitrag von Österreich zur Nahrungsmittelhilfe zur Verfügung gestellt wird; es soll dies in Zukunft flexibler und nachhaltiger passieren.

Abschließend noch ein Punkt: Es geht in Zukunft nicht nur um die Sicherung der Ernährung, sondern es ist auch die Energiefrage eine wichtige für die Zukunft und das Überleben unserer Erde. Denken wir an den Gipfel in Doha, der zurzeit tagt, denken wir daran, dass, wenn es uns nicht gelingt, fossile Energieträger entsprechend zu begrenzen, die Welt sich in den nächsten Jahrzehnten um vier bis fünf Grad erwärmen wird.

Ich möchte in diesem Zusammenhang all jenen, die sich in den letzten Monaten nicht genug ereifern konnten, gegen Beimischung von Biosprit einzutreten, ein Buch des


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