Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 58

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und das habe ich Ihnen dann in einer Art Reflex geschenkt. Glücklicherweise, es war nämlich mühsam, dieses Modellrad irgendwo aufzutreiben. Eine Modelleisenbahn krie­ge ich schnell wo, aber ein Modellfahrrad? Ich habe es Ihnen gerne geschenkt, viel­leicht ist der Herr Kollege Deimek auch so großherzig und schenkt Ihnen die Lok, damit eine gemeinsame Verkehrspolitik vorangetrieben wird. (Abg. Dr. Bartenstein: Da müs­sen wir schauen, ob sie weniger als 100 € wert ist!)

Frau Bundesministerin, wir haben dankenswerterweise jetzt eine weitere Reformepo­che, was Fahrgastrechte anbelangt, was die Möglichkeit anbelangt, dass die Kundin­nen und Kunden von öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr als Bittsteller behandelt werden, sondern wirklich als Kunden, ordentlich und seriös. Und ich danke Ihnen, dass Sie den Antrag der Grünen, der schon zwei Jahre sozusagen auf Vorbereitung gelegen ist, jetzt endlich auch mit Ihrer Initiative umsetzen. Es war auch unser Anliegen, die Fahrgastrechte ausgestalten und verbessern, auf Basis dessen, was die Schienen-Control immer wieder an Mängeln festgehalten hat.

Ich stimme auch völlig mit meinem Vorredner überein: Nicht nur die Besitzer von Jah­reskarten sollen eine Entschädigung bekommen, wenn es zu einer Verspätung kommt, sondern auch die Pendlerinnen und Pendler, die Monatskarten oder Wochenkarten ha­ben. Die sind nämlich genauso betroffen wie diejenigen, die Jahreskarten besitzen.

Wie das funktioniert, ist noch ein Extra-Kapitel, wie kompliziert das sein wird oder wie einfach. Ich werde selbst einmal den Lackmus-Test machen.

Also, es geht um Pünktlichkeit, die soll erhöht werden, die ist auch schon besser ge­worden, Frau Ministerin, keine Frage. Da gibt es jetzt ausgefeilte EDV-Programme, Zugbeobachtungsprogramme; ich selbst konnte mir vor Ort ein Bild davon machen. Es geht aber bei den Fahrgastrechten auch um die Frage des Angebotes. Das Angebot wurde teilweise in den Zentralräumen verbessert. Der Fernverkehr ist ausgedünnt wor­den. Sie kennen ja mein altes Anliegen Linz–Graz. Und wenn Sie immer wieder sagen, das Land soll zahlen, dann sage ich Ihnen: Wo zahlt das Land Tirol, dass sie Wien–Innsbruck fahren? Wo zahlt das Land Kärnten, dass sie Wien–Graz fahren? Wo zahlt das Land Vorarlberg, dass es Verbindungen bis nach Bludenz und Bregenz gibt? Die zahlen nichts dafür! Aber Linz soll zahlen, damit ein Zug nach Graz fährt.

Dieses Angebot verlangen aber die Fahrgäste, das sage ich Ihnen ehrlich. Probieren Sie einmal, eine Karte beim WESTbus zu bekommen, der diese Strecke fährt! Da kön­nen Sie sich im Internet anstellen! Und da bin ich gleich beim nächsten Problem: Inter­net ist gleich Fahrplan.

Sie selbst haben heute in der Fragestunde darauf verwiesen, dass das Kursbuch, sprich die Sammlung aller Fahrpläne, ein völlig unhandliches, voluminöses Konvolut sein soll. Frau Ministerin, ich habe mir extra das Letztexemplar des Kursbuches, nämlich vom Jahr 2012, besorgt. (Die Rednerin zeigt das angesprochene Kursbuch.) Das ist ja ein­gestampft worden, weil die Westbahn drinnen nicht vorgekommen ist, und aus Zorn, weil die Westbahn in Zukunft vorkommen müsste, ist das Kursbuch nicht mehr aufge­legt worden. (Abg. Riepl: Das braucht eh keiner! Man kann alles im Internet nach­schauen!)

Dieses Kursbuch – ich kann es Ihnen gerne abmessen, ich habe mir alles mitgenom­men – hat eine Dicke von 2,5 cm, eine Länge von 21 cm und eine Breite von 13 cm. Das ist nicht unhandlich! Das ist ein handliches Taschenbuch-Format, und die Men­schen, die zu Hause keinen PC haben, sollen auch die Möglichkeit haben, nachzu­schlagen, sich ihre Verbindungen herauszusuchen. (Beifall bei den Grünen.)

Ich sage es Ihnen ehrlich, auch ich schlage lieber nach, weil beim SCOTTY muss ich jedes Mal etwas eintippen, und da brauche ich nur zu lesen und muss nicht schreiben.

 


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