Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 57

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

das repariert wird und ein Zug später kommt. Aber dass man grundsätzlich davon aus­geht, dass keine Wartung mehr gemacht werden müsste oder dass man bei der Über­gabe eines Zugs durch den Wagenmeister am Anfang schlampig sein könnte, das geht einfach nicht.

Die Bahninfrastruktur hat ja durchaus eine ordentliche Datenbank, wo Sie jeden Zug vom Anfang bis zum Ende, vom Reinfahren nach Österreich bis zum Rausfahren ins Ausland genau aufzeichnet. – Wir schaffen jetzt mit diesem Gesetz, dem wir grund­sätzlich positiv gegenüberstehen, eine erst mit einem Jahr verzögerte Möglichkeit, eine monatlich zusammengefasste Abfrage zu machen.

Unserem Verständnis nach müsste es möglich sein, jeden Zug einzeln, und zwar über­all, bei jedem Halt abfragen zu können. Genauso sagen wir: Ja, es ist durchaus wich­tig, dass Pendler mit ihrer Jahreskarte einmal die Möglichkeit einer Zahlung erhalten, wenn die Züge nicht pünktlich sind! Aber wir Freiheitliche glauben, dass jeder Pendler, egal, ob er eine Jahreskarte, eine Wochenkarte oder eine Monatskarte hat, dieses Recht haben sollte. Aber so weit sind wir noch nicht, meine Damen und Herren! (Bei­fall bei der FPÖ.)

Gestatten Sie mir in diesem Zusammenhang einen kleinen Schwenk, denn das Ganze ist ja immer auch ein politisches Geschäft. Ich darf Ihnen dieses kleine Modell zeigen, denn es hat Symbolwirkung. (Der Redner hält das Modell einer E-Lok in die Höhe. – Abg. Kopf: Das ist schön!) – Das ist schön, richtig. Welche Farben hat das? – Rot und Schwarz. (Abg. Kopf: Wo ist Schwarz?) Und genau dort liegen nämlich die Probleme, die wir haben! (Beifall bei der FPÖ.)

Es sind genau diese Probleme. Und das symbolhafte Problem habe ich gestern Vormit­tag gehabt. Da bekam ich zufällig eine Presseaussendung von einigen Landeshaupt­leuten und von der Bundesministerin, die uns mitteilten, es werden Züge gekauft. – Frau Bundesminister Bures hat heute in der Früh gesagt, Waggons werden gekauft. Nein, es sind Züge, ganze Züge mit drei Abschnitten. Und erst am Nachmittag um 16 Uhr haben der Aufsichtsrat und der Generaldirektor der ÖBB dasselbe gesagt.

Jetzt frage ich mich, wie das geht. Haben die Bundesministerin und die Landeshaupt­leute irgendwelche übersinnlichen Kräfte, die Zukunft vorherzusagen? Oder ist es nicht so, dass das Management und der Aufsichtsrat ein Anhängsel der Politik sind? Warum zahlen wir denen hunderttausend pro Kopf, damit sie dann im Endeffekt nur den Tele­fonhörer abnehmen und nachsagen, was Häupl und Pröll ihnen vorgeben. Da wäre es doch gescheiter, man würde aus Häupl, Pröll und der Frau Bundesministerin ein Trium­virat machen, dann wäre das wenigstens ehrlich, wenn die das so abhandelten. (Beifall bei der FPÖ.)

Gestatten Sie mir noch einen letzten Punkt, weil die Damen und Herren von der ÖVP so nett beisammen sind. Sie wollten doch im Sommer die ÖBB an den Herrn Stronach verscherbeln, meine Damen und Herren von der ÖVP. So, wie das Ganze derzeit auf­gestellt ist – der Herr Stronach ist jetzt 80 Jahre –, werden Sie noch zehn Jahre min­destens warten müssen, bis er Ihnen das so abnimmt. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

11.18


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Moser. – Bitte.

 


11.18.09

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Kollege Bartenstein (der soeben angesprochene Abgeordnete hat sichtbar Gefallen an der Modell-Lokomotive gefunden), ich verstehe Ihre Vorliebe für die Eisenbahn. Ich ha­be ja auch Ihre Vorliebe für Fahrräder verstanden, denn ich hatte ein kleines Modellrad


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite