Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 134

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sie noch weiter, wie zukünftig der Betrieb von Liegenschaften ohne Einsatz von Grund­wehrdienern gestaltet werden kann. Wir betreiben beispielsweise jetzt bereits sechs Heeresliegenschaften komplett ohne Grundwehrdiener.

Der Truppenübungsplatz Seetaler Alpe ist ein gelungenes Beispiel dafür. Auch das Mi­nisterium selbst, Rossauer Lände, Rossauer Kaserne, wird seit Jahresbeginn ohne Einsatz von Grundwehrdienern betrieben. Damit ist es jetzt schon gelungen, 400 Re­kruten pro Jahr weg von der Systemerhaltung hin zur Truppe zu bringen.

Und da das in den letzten Tagen auch unterschwellig gekommen ist und auch von Ih­nen, Herr Abgeordneter Fichtenbauer, die sechs Jahre. Ich haben einen Reformstau vorgefunden, der unter anderem auch von einem Ihrer Minister zu verantworten ist, der jetzt einer anderen Fraktion angehört. Wir haben gemeinsam auf Grundlage der ÖBH 2010, Österreichische Bundesheer-Reform 2010, von meinem Vorgänger Gün­ther Platter mit einem einstimmigen Beschluss versucht, diesen Reformstau aufzuar­beiten. Wir haben von 138 Maßnahmen, die in diesem Reformplan drinnen waren, über 100 erfüllt. Das heißt, man kann nicht sagen, es nichts geschehen. (Abg. Grosz: Was ist mit den VW-Touaregs?)

Ganz im Gegenteil. Wir haben sehr viel im Beschaffungswesen gemacht, beispielswei­se haben wir modernste Sanitätseinrichtungen, etwa einen Sanitätscontainer, der un­sere Hercules zu einem „fliegenden Spital“ macht, das jetzt leider zum Einsatz kom­men musste aufgrund von Verletzungen auf den Golan-Höhen.

Wir haben mit dem Projekt „CONRAD“ den Truppenfunk umgestellt. Wir haben das Ra­darsystem erneuert. Wir haben Allschutz-Transportfahrzeuge angeschafft. Wir haben gemeinsam festgelegt, dass wir bis ins Jahr 2016 150 „Geschützte Mehrzweckfahrzeu­ge IVECO“ zulaufen lassen.

Wir haben es im Gegenzug und auch gegen alle Widerstände im Heer – und darauf bin ich stolz – geschafft, die Zahl der gepanzerten Fahrzeuge deutlich zu reduzieren und auszuscheiden. Das hat kein Minister vor mir gemacht. Andere Minister haben noch angekauft, obwohl der Kalte Krieg schon vorbei war. Ich habe dieses Gerät ausge­schieden und stehe dazu. Wir brauchen diese Panzer nicht mehr. Wir haben andere einsatzrelevante Szenarien im österreichischen Bundesheer zu bewältigen.

Wir haben während meiner Amtszeit allein im Baubereich über 500 Millionen € inves­tiert. Wir haben auf Grundlage auch der Empfehlungen der österreichischen Bundes­heerreformkommission Kasernen veräußert, 37 Prozent in der Endausbauphase, und mittlerweile über 250 Millionen € an Erlösen erzielt.

Und wir werden auch in der Zukunft, davon wird uns niemand abhalten, in die Truppe investieren, beispielsweise im Pionierbereich, der in den letzten Wochen sehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, was den Katastrophenschutz betrifft, Arbeitsboote, Flachwasserboote, Schnellboote, um auch für den Katastrophenfall besser gerüstet zu sein. Wir steigen in völlig neue Technologiefelder ein, indem wir Drohnen ankaufen. Al­so alles Dinge, die in den nächsten Jahren anstehen.

Herr Abgeordneter Fichtenbauer, ich habe das Bundesheer nicht schlechtgeredet und auch nicht die Soldaten schlechtgeredet. Sie haben schlecht geredet. Sie haben immer von einer „Schrottarmee“ gesprochen. Das ist einfach nicht wahr. Wir haben, wie ich jetzt auch nachgewiesen habe, mit einem hohen Investitionspotenzial unsere Truppe auf den höchsten Stand gebracht, und wir sind auch bereit, beispielsweise im Bereich der Rüstung und der Anschaffungen alleine im Jahr 2013 313 Millionen zu investieren. Das heißt, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, und zwar auch in weiterer Folge.

Wir haben beispielsweise auch aufgrund der Empfehlungen der Bundesheerreform­kommission die Brigaden reduziert. Wir haben die Bataillone reduziert. Wir haben im


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