Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 140

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gen wie, das könne man überhaupt nicht mehr reformieren, die Wehrpflicht sei nicht re­formierbar, jemand, der so etwas gesagt hat, soll jetzt genau diese Wehrpflicht refor­mieren? Das glaubt doch niemand, und das ist auch nicht machbar und nicht mög­lich, wenn man das nicht auch in der Überzeugung, in sich selbst drinnen hat. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn jemand – ich sage es ganz bewusst – so versagt hat, dann braucht es einfach eine Person, die jetzt die Kompetenz, die Sachlichkeit mitbringt, und das sind zwei Ei­genschaften, die dem Herrn Minister Darabos in diesem Ressort und in seiner Verant­wortung fehlen. Jemand der die Wehrpflicht derart schlechtgeredet hat, das Bundes­heer derart schlechtgeredet hat und gezielt durch Reformverweigerung – und das ha­ben Sie über sechs Jahre lang gelebt, in Ihrer Verantwortung – letztlich auch mitge­holfen hat, das Bundesheer herunterzuwirtschaften und abzuwirtschaften, jemand bei dem der Widerwille, Verteidigungsminister zu sein, so eklatant im Gesicht erkennbar ist, dem das an der Nasenspitze anzusehen ist, der für unsere Soldaten letztlich kein Lob über hat, sie für nicht geeignet empfindet und meint, dass die heutigen Berufs­soldaten durch andere Profis ersetzt werden müssen, der letztlich in Wirklichkeit nicht hinter den österreichischen Berufssoldaten, aber auch nicht hinter den Grundwehrdie­nern und der Miliz steht (Abg. Mag. Gaßner: So eine Frechheit!), der, muss man wirk­lich sagen, ist für das Amt des Verteidigungsministers unbrauchbar.

Das ist der falsche Mann am falschen Ort, und da muss ein Rücktritt erfolgen. Wir wer­den daher heute, auch um das sichtbar zu machen, diesen Misstrauensantrag einbrin­gen. (Beifall bei der FPÖ.)

Er ist der falsche Mann am falschen Ort, der zu demolieren versucht hat, anstatt zu reformieren. (Abg. Mag. Gaßner: Geh hör auf!) Genau darum geht es. Ich fordere na­türlich auch alle anderen Parteien auf, dem Misstrauensantrag zuzustimmen. Auch die ÖVP fordere ich auf, zuzustimmen, wenn Sie es ernst meinen mit notwendigen Refor­men, denn selbstverständlich wissen Sie, genauso wie die SPÖ, dass das nur mit einer anderen Persönlichkeit funktionieren wird. Trotzdem wollen Sie einen gescheiterten Mi­nister im Amt behalten. Warum? – Weil Sie offenbar vorhaben, einen gescheiterten SPÖ-Minister im Amt zu halten, damit Sie ihn am Nasenring weiter herumführen kön­nen, bis zum Wahlkampf, in der Hoffnung, dass Ihnen das Stimmen bringt.

Das ist durchschaubar, aber es ist auch ein Verrat an den Bürgern, den Sie damit le­ben, auch ein Verrat gegenüber den österreichischen Soldaten, die nach sechs Jahren Darabos-Versagen endlich einen Minister verdient hätten, der für Sie und nicht gegen Sie arbeitet. (Beifall bei der FPÖ.)

Dazu kommt, meine sehr geehrten Damen und Herren von der ÖVP, auch, dass Sie offenbar Ihre eigene Unfähigkeit mit der Unfähigkeit des Verteidigungsministers ka­schieren wollen. Anders ist das nicht zu erklären. Sie wollen offenbar versuchen, den Schwarzen Peter dem roten Darabos in die Schuhe zu schieben.

Die FPÖ hat ganz klare Vorstellungen, wenn es um die Heeresreform geht, die not­wendig ist. Wir brauchen eine gerechte finanzielle Entlohnung. Es muss auf Basis der Mindestsicherung für Grundwehrdiener und Zivildiener auch etwas sichergestellt wer­den. Das muss uns etwas wert sein. (Beifall bei der FPÖ.)

Es muss eine Truppenausbildungsschule geben, die zentral die beste Ausbildung für alle Grundwehrdiener sicherstellt, wo alle im Pionierdienst, aber auch im Sanitätsbe­reich, in Erster Hilfe eine Ausbildung erfahren. Es muss sich im Dienstrecht etwas än­dern, und die Besten müssen Generäle werden, das darf nicht ausschließlich eine Al­tersfrage sein, dass man dann automatisch General wird.

Es muss weniger Häuptlinge und mehr Indianer geben. Es muss auch für die Miliz das kommen, was zugesagt wurde, nämlich 5 000 € im Jahr Anerkennungsprämie für die


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