Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 156

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(Abg. Grosz: Nein, das macht die ÖVP nie! – Zwischenrufe bei den Grünen.) Sie wis­sen ganz genau, wie es war, aber es entspricht Ihrem Stil von Giftpilz. Sie sind auf ei­nem Auge blind, und Sie werden das Giftschwammerl der Nation auch weiterhin blei­ben! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Pilz hält einen Brief in die Höhe.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Bundesminister! Eines der erfreulichs­ten Ergebnisse der Volksbefragung vom 20. Jänner dieses Jahres war zweifelsfrei, dass die österreichische Bevölkerung sehr intensiv über das österreichische Bundes­heer diskutiert hat, dass die österreichische Bevölkerung entgegen allen Annahmen, auch vieler hier in diesem Haus, mit einer Beteiligung von 52 Prozent eine sehr hohe demokratische Reife bewiesen hat und dass sie mit 60 Prozent Zustimmung zur Beibe­haltung der Wehrpflicht der Argumentation der Österreichischen Volkspartei und auch anderer gefolgt ist. Das ist ein durchaus erfreuliches Ergebnis, das wir gerne zur Kenntnis nehmen, das aber keine Befriedigung für uns sein kann, weil es in Wirklich­keit nur der Auftrag zu mehr ist, zu mehr österreichischem Bundesheer, zu einer bes­seren Ausbildung, zu einer klareren strategischen Ausrichtung unseres österreichi­schen Bundesheeres und vor allem zur Aufgabenstellung, das österreichische Bundes­heer ernst zu nehmen. (Beifall bei der ÖVP.)

Herr Bundesminister, es wird jetzt in erster Linie an Ihnen liegen, dieses österreichi­sche Bundesheer wieder in das richtige Fahrwasser zu bringen, und ich darf Ihnen empfehlen: Zurück in die Zukunft des Jahres 2010, als Sie zu Recht festgestellt haben, dass der Grundwehrdienst eine wichtige Voraussetzung für das österreichische Bun­desheer ist, als Sie festgestellt haben, dass wir kein Berufsheer brauchen, weil es zu teuer und ineffizient ist, und als Sie auch zu Recht festgestellt haben, dass wir ein Mi­lizsystem weiterentwickeln müssen, das als Garant für den Aufwuchs und für die Auf­gabenerfüllung unseres österreichischen Bundesheeres die wichtigste Voraussetzung ist. Daher darf ich Sie bitten, Herr Bundesminister, dass Sie jetzt gemeinsam mit den Reformkräften in der Österreichischen Volkspartei, mit den Reformkräften hier im Par­lament diesen Volksauftrag auch tatsächlich wahrnehmen. (Beifall bei der ÖVP.)

Als ich mir, Herr Bundesminister, Ihre Stellungnahme zu den 30 Fragen der FPÖ ange­hört habe, war ich für einen kurzen Moment irritiert, weil Sie auch noch Argumenta­tionen aus der Zeit der Wahlauseinandersetzung gebracht haben. Ich kann Ihnen nur sagen, wenn wir die jungen Männer dazu verpflichten, dass sie ihren Dienst für die Re­publik leisten, so ist das kein Diebstahl an Zeit, den wir bei den jungen Männern bege­hen, sondern dann ist das sozusagen der Aufruf zur Verpflichtung, dem Land zu die­nen. Und die Mehrheit der Österreicher hat, glaube ich, auch eindrucksvoll bewiesen, dass sie das möchte.

Geschätzte Damen und Herren! Viele Vorredner haben schon darauf hingewiesen, dass es jetzt an der Zeit ist, diesen Grundwehrdienst in die richtige Richtung zu lenken, und es gibt dafür viele gute Vorschläge, die wir eingebracht haben. Es erlaubt mir die Zeit nicht, auf das, was der Jünger des Onkel Frank hier kritisiert hat, noch entspre­chend zu replizieren, aber ich kann Ihnen versichern, allen, die dem noch kritisch ge­genüberstehen, wir haben ein sehr, sehr gutes Konzept, das wir jetzt in der Arbeits­gruppe gemeinsam umsetzen werden. Es ist jetzt unsere Verpflichtung – und daran werden wir Sie messen, Herr Bundesminister –, dass wir bis Juni dieses Konzept fer­tigstellen (Abg. Mag. Gaßner: Ich habe geglaubt, ihr habt es schon!), und wir werden in den nächsten Wochen und Monaten sehen, ob diese gemeinsamen Vorhaben zur Ver­besserung des österreichischen Grundwehrdienstes, zur Verbesserung unseres Sys­tems auch tatsächlich ernst genommen werden. (Abg. Mag. Gaßner: Das ist ja wirklich fürchterlich! Habt ihr es oder habt ihr es nicht?)

Hohes Haus! Geschätzte Damen und Herren! Das österreichische Bundesheer hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es imstande ist, seine Aufgabenstellungen, die ge-


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