torischen Archiv-Museums zuzuführen, die der kulturellen und identitären Bedeutung des Hofkammerarchivs und seiner Zeit gerecht wird.“
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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Hakel. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.
19.06
Abgeordnete Elisabeth Hakel (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben es gehört, mit dem Bundesmuseen-Gesetz werden zwei Punkte beschlossen: einerseits, dass Teile des ehemaligen Hofkammerarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek zur Nutzung übertragen werden, und andererseits geht es um eine formale Bereinigung im Zusammenhang mit dem Betrieb des wiedereröffneten 21er Hauses und der Österreichischen Galerie Belvedere.
In einem Gebäude, das jahrelang leer gestanden ist, im ehemaligen Hofkammerarchiv, plant die Österreichische Nationalbibliothek die Einrichtung eines Literaturmuseums. So ein Museum fehlt in Österreich, einem Land, das so viele bedeutende Autoren und Autorinnen hat, nicht nur einen einzigen, sondern ganz viele.
Literatur aus Österreich ist national und international ein wesentlicher Faktor für die Bestimmung der österreichischen Identität. Während aber die bildende Kunst und Musik über entsprechende Ausstellungs-, Aufführungs- beziehungsweise Veranstaltungshäuser verfügen, fehlen für die Literatur in Österreich vergleichbare Institutionen, um der Öffentlichkeit diese auch zu präsentieren.
Was ist naheliegender, als dass die Österreichische Nationalbibliothek ein österreichisches Literaturmuseum betreibt? Sie bringt auch wesentliche Voraussetzungen mit. Das österreichische Literaturarchiv und die Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek beherbergen bedeutende literarische Schätze, die in dem Museum präsentiert werden können. Da die Österreichische Nationalbibliothek drei Museen betreibt, bringt sie auch das entsprechende Know-how für dieses ambitionierte Vorhaben mit.
Das Museum soll in drei Etagen des ehemaligen Hofkammerarchivs eingerichtet werden und soll den komplexen Sachverhalt, den Literatur aus Österreich darstellt, einschlägig und nachhaltig dem Publikum vermitteln. Mehrere Funktionen sollen dabei erfüllt werden: Ausstellung, Vermittlung und Forschung. Grundsätzlich ist die Implementierung einer Dauerausstellung, begleitet von themenspezifischen Wechselausstellungen, geplant. Aus dem In- und Ausland können Ausstellungen übernommen werden.
Folgendes wird jetzt Kollegin Unterreiner sicher freuen: Auch das vorhandene Grillparzer-Zimmer wird in das Museum als Repräsentation des Arbeitsortes eines bedeutenden Autors – Sie haben es gesagt – integriert. Damit wäre auch der Erhalt dieses geschichtsträchtigen Raumes garantiert, in dem Grillparzer – Sie haben es selbst gesagt – von 1832 bis 1856 als Direktor des Hofkammerarchivs amtierte. Die Originaleinrichtung samt Stehpult, an dem Grillparzer einen Teil seiner Dramen schrieb, ist im Übrigen noch gut erhalten und wird dort auch präsentiert.
Ich denke, das passt auch ins Literaturmuseum hinein. (Zwischenruf der Abg. Mag. Unterreiner.) Wo sonst, wenn nicht in einem Literaturmuseum sollte das sein und dargestellt werden und über den bedeutenden Dichter auch berichtet werden?
Besonderes Augenmerk wird auch auf die Vermittlungsfunktion gelegt. Mit Hilfe von zeitgemäßer Vermittlung über die neuen Medien wie Touchscreens, interaktive Leseterminals, Hörstationen, Filmdisplays, Audio-Guides und Ähnliches soll das Literaturmuseum allen Schultypen Einsicht in das literarische Feld geben.
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