Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 205

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nem diskutiert, zunächst das Musikschulwesen und die Förderung von hochbegabten Schülern, so wie es im Antrag drinsteht. Da muss ich zunächst sagen, ich bin ein lei­denschaftlicher Kämpfer für das Musikschulwesen als Bürgermeister einer Gemeinde, die eine tolle Musikschule hat, die mittlerweile 550 Schüler betreuen darf. Wir haben diese Musikschule in den letzten zehn Jahren aufgebaut zu einer nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ hervorragenden Schule. Ich habe selbst auch einige Jahre un­terrichtet und begleite viele Schüler. Daher bin ich ein wenig in diesem System mit drin­nen, und daher hat mich dieser Antrag der FPÖ natürlich sehr, sehr interessiert.

Aber ich denke, wir sollten hier wirklich ins Detail gehen. Wenn in dem Antrag steht, es geht im Speziellen um hochbegabte Schüler, diese sollen gefördert werden, dann müs­sen wir aber schon erkennen: Ab welchem Zeitpunkt soll denn diese Förderung einset­zen? – Damit ich erkenne, dass ich einen hochbegabten Schüler habe, muss dieser einmal zu lernen beginnen. Er muss seine Fortschritte auch dokumentieren, seinen Fleiß, sein Talent, das muss ja herauskristallisiert werden. Ich sage jetzt, Ihr Antrag würde einsteigen – und das ist ja auch explizit niedergeschrieben – bei einer Fahrt in die Bundeshauptstadt, beim Bezahlen eines Internats. Aber in Wirklichkeit muss ich ja schon vorher enorm viel leisten, damit ich wirklich zu einem hochbegabten Schüler komme!

Da schaut bei uns der Ansatz eigentlich sehr konstruktiv aus. Wir arbeiten intensiv zu­sammen: die Musikschule, eine Musikvolksschule, ein Musikverein, wir haben auch ei­nen Elternverein in der Musikschule, und die Gemeinde. Alle bemühen sich, dass hier eben Talente, die erkannt werden, in der Unterrichtseinheit gefördert werden, dass ih­nen schon Instrumente zur Verfügung gestellt werden, entweder vom Verein oder auch vom Elternverein und in ähnlicher Form auch von der Musikvolksschule. Hier muss sich diese Qualität des Schülers auch weiterbewegen.

Aber dieser Ansatz setzt mir in Wirklichkeit viel zu hoch an: Da bekomme ich keine Durchlässigkeit! Ich denke, wir sollten eher in die Richtung gehen, von unten den Auf­bau zu gewährleisten, damit diese Schüler auch wirklich den Erfolg haben, den sie in sich stecken haben.

Zum Zweiten, was die Transparenz betrifft: Ja, natürlich ist es immer wieder wün­schenswert, noch transparenter zu sein. Ich denke aber, so wie wir in den Kultur- und Kunstberichten jetzt gesehen haben, ist schon sehr vieles neu aufgeschlüsselt. Wenn es vonseiten des Ministeriums einmal gemacht wird, dass es noch detaillierter aufge­führt wird: Ja! Aber jetzt ist es, denke ich, nicht notwendig, durch diesen eigenen An­trag diese Transparenz noch zu schärfen. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

19.38


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Rosen­kranz. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.39.01

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Hohes Haus! Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Anzuknüpfen: Natürlich, das Musikschulwesen, Herr Bürgermeister, in den Gemeinden ist wichtig! Er hört mir hoffentlich auch gut zu. Ich kenne das selbst als ausgebildeter Musikschullehrer, wie wichtig die Arbeit dort ist und was hier passiert. (Zwischenruf des Abg. Höfinger.) Natürlich gibt es auch Leihinstrumente an den Mu­sikschulen, egal, in welchem Bundesland, bei unterschiedlichen Regelungen. Oberös­terreich ist sicherlich auch ein Vorzeigeland, was das Musikschulwesen betrifft, in der Landeskompetenz. Da gibt es die unterschiedlichsten Zugänge.

Aber worum geht es denn hier? – Warum ich mich speziell dazu gemeldet habe: Hier wird von Musiktalenten gesprochen, die jung sind, die noch nicht studieren, die eine


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