besteht daher eine sich laufend durch Zinsen erhöhende Schuld des Landes gegenüber dem Käufer aus dem Jahr 2001 in Höhe von 247 Mio Euro.
Im Jahr 2005 wurde eine neue Quelle zur Finanzierung der Casino-Einsätze erschlossen. 933 Mio Euro wurden als Kredit auf Beteiligungen des Landes (u.a. an der EVN, am Flughafen Wien und an der Hypo Niederösterreich) aufgenommen. Wieder wurde zum Schein ein Kauf vorgetäuscht, obwohl bei seriöser wirtschaftlicher Betrachtungsweise schlicht und einfach ein Kredit zum Spekulieren auf den Finanzmärkten aufgenommen wurde.
Schließlich wurden 2007 weitere Wohnbaudarlehen im Wert von rund 2 Milliarden Euro „verwertet“. Der Erlös betrug diesmal gar nur rund 840 Mio. Euro, die ebenfalls für Spekulationen auf den Finanzmärkten missbraucht wurden.
2008 kam es zum großen Einbruch an den Finanzmärkten, von dem sich die niederösterreichischen Veranlagungen bis heute nicht erholt haben. Eine zukünftige Erholung wird auch dadurch beinahe unmöglich gemacht, dass in immer größerem Ausmaß die verbleibenden Werte zum Stopfen niederösterreichischer Budgetlöcher verwendet wurden. So wurden 2011 133 Millionen Euro und 2012 sogar 371 Millionen Euro entnommen, wobei bereits das eingeräumte Genussrecht zum Teil getilgt wurde, so dass zukünftige Erträge geschmälert werden. (4.)
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(4) Rechnungshof Bericht NÖ 2012/6, S. 165
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Der Milliardenschaden
Verglichen mit den ursprünglichen Zielvorgaben der Veranlagungen (welche auf dem ursprünglichen Wert der verkauften Darlehen beruhten) errechnete der Rechnungshof im Bericht NÖ 2010/5 einen Fehlbetrag per 31.12.2008 von 996,79 Millionen Euro. Dieser Schaden von rund 1 Milliarde Euro dürfte sich seit damals aufgrund der anhaltenden Krise der Finanzmärkte noch deutlich erhöht haben.
Auf den Punkt gebracht: Hätte die niederösterreichische Landesregierung nichts dergleichen gemacht, die Wohnbaudarlehen nicht verkauft und anschließend nicht am großen Spekulationsrad gedreht, dann wären Niederösterreich und der Republik die Verluste in Milliardenhöhe erspart geblieben.
Als der Milliardenschaden nicht mehr zu leugnen war, versuchten die Verantwortlichen durch die Gründung von offshore-Gesellschaften zur „Auslagerung“ verlustbehafteter Papiere das Desaster zu verschleiern. Dadurch wurde der Schaden noch zusätzlich erhöht. Dazu ermittelt bereits die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft.
Statt aus dem Schaden klüger zu werden behaupten die Verantwortlichen des Landes Niederösterreich weiterhin wider besseren Wissens, durch ihre Vorgehensweise einen finanziellen Überschuss erwirtschaftet zu haben. Dabei lassen sie den ursprünglichen Wert der Wohnbaudarlehen vor der drastischen Abzinsung bei der Verwertung völlig außer Acht.
Die Wohnungssuchenden sind die Opfer
Alle diese Vorgänge haben unmittelbare Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Menschen:
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