Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll190. Sitzung / Seite 134

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Die Bürger wissen ganz genau, wer in den letzten fünf Jahren die Arbeit geleistet hat (Abg. Mag. Kogler: Sie wollen die Spekulationsverluste verheimlichen!), und werden nicht auf jene hereinfallen, die erst jetzt zwei Wochen vor der Wahl aus ihren Verste­cken gekrochen kommen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mag. Kogler: Verheimlichung!)

15.41


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dr. Rosen­kranz. 7 Minuten Redezeit. – Bitte. (Abg. Mag. Kogler: In Niederösterreich leben die Spekulanten im Naturpark!)

 


15.41.30

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Herr Staatssekretär! Na ja, jetzt ist man aus den Verstecken herausgekrochen – um Gottes willen! Nur, in manchen ÖVP-Zeitungen wird man von der Kritik nichts lesen. Und was ÖVP-Zeitungen in Niederösterreich betrifft, kann man durchaus ein bisschen großzügiger sein, da muss im Impressum nicht unbedingt nur ÖVP drinstehen, damit es eine Parteizeitung ist.

Aber: „Pröll-Land“ ist gefallen. Wo in Österreich gibt es sonst noch so etwas? – Es gibt ein rotes Wien, aber gibt es schon ein Burgstaller-Salzburg oder ein Dörfler-Kärnten oder ein Platter-Tirol? (Rufe bei der ÖVP: Haider-Land!) Wie weit ist man schon ge­kommen ? (Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Ah, Sie begrüßen das Haider-Land? Gut, danke. (Abg. Dr. Stummvoll: Beispiel!) Die ÖVP findet das gut, was Jörg Haider in Kärnten gemacht hat. Das wird sich sicherlich im Landtagswahlkampf auswirken auf die Prozenterl der ÖVP (Beifall bei der FPÖ), wobei man bei den Zehnteln noch wach wird.

Man spricht mittlerweile vom Pröll-Land. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Da kommt „ÖVP“ schon gar nicht mehr vor. Nicht einmal mehr auf das Wahlplakat traut man sich das zu schreiben, weil es einen Landesfürsten gibt.

Ich darf da Grillparzer zitieren, „König Ottokars Glück und Ende“:

, es ist ein gutes Land,

wohl wert, dass sich ein Fürst sein unterwinde!“

Da hat Grillparzer nicht gesagt: wohl wert, dass sich ein Fürst dieses Land untertan macht und alle in Leibeigenschaft hält. (Beifall bei der FPÖ sowie der Abg. Kaufmann-Bruckberger.)

Es ist natürlich ein gewisses Problem, wenn in einem Land wie Niederösterreich demo­kratische Strukturen nur sehr kurz da waren. Denken wir in der Geschichte zurück: 1918/1919 Monarchie, dann Demokratie, dann austrofaschistischer Ständestaat, dann Nationalsozialismus, dann die Befreiung vom Nationalsozialismus mit Russen-Beset­zung und danach, nach dieser Befreiung von der Russen-Besetzung, im Zeichen des Giebelkreuzes und der ÖVP dann die weitere ... (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Das brauchen Sie Postenschacherweltmeister von der ÖVP in Niederösterreich nicht zu sagen! (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn in Niederösterreich eine Lehrerin nach ihrer Ausbildung zum Bezirksschulinspek­tor geht und sagt, dass sie eine Anstellung haben möchte, fragt der Bezirksschul­inspektor: Waren Sie schon beim ÖAAB? Dann gehen Sie zuerst dorthin! – Und wenn Sie sagen, dass das nicht stimmt: Ich weiß, von wem ich das weiß: von meiner Mutter, die Lehrerin in Niederösterreich ist. Und meine Mutter lügt mich nicht an! (Beifall bei der FPÖ.)

Da können Sie zudecken, was Sie wollen, da können Sie sogar provokant lachen: Es ist an der Zeit, dass Ihre Macht in Niederösterreich ausgetrieben wird! So wie der Win-


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