Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll193. Sitzung / Seite 34

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Potenzial zu verzichten, dass Frauen, die sehr viel Know-how haben, die viel in ihre Firma eingebracht haben, die eine bestimmte Zeit bei ihrem Kind zu Hause geblieben sind, dann nicht mehr eingestellt werden und ihr Wissen nicht entsprechend für unsere Gesellschaft, für die Wirtschaft einsetzen können.

Weiters ist es uns, sehr geehrte Damen und Herren, gelungen, im Bereich der Bildung, im Bildungswesen die Schere zu schließen: Es gibt mehr Maturantinnen, es gibt sehr viele Frauen an den Hochschulen, die abschließen – auch dort haben wir mehr oder weniger Gleichstellung. Nur dann fehlt es, dann haben wir eine große Lücke, nämlich dann, wenn es darum geht, dass dieses Wissen auch entsprechend in den Betrieben eingesetzt werden kann. Auch dort haben wir nachzuschärfen, haben wir auch mit den Unternehmen zu sprechen und dafür zu werben, dass es mehr Flexibilität gibt, dass die Unternehmen Verständnis dafür haben, wenn ein Kind einmal krank wird und die Mutter oder der Vater Pflegeurlaub nimmt. Hier ist auch mehr Flexibilität vonseiten der Unternehmen notwendig! Und dass der eine oder andere Betriebskindergarten eröffnet wird, ist gleichfalls eine wichtige und notwendige Angelegenheit, die den Familien dort hilft, wo es kleine Kinder gibt.

Etwas ganz Zentrales ist mir wichtig, ist aber auch sehr vielen Vätern, sehr vielen jungen Familien heute wichtig, nämlich dass auch die Männer die Kinderbetreuung, die Verantwortung für das Kind mehr wahrnehmen können – Stichwort: Papa-Monat. Dieser Papa-Monat funktioniert wunderbar im öffentlichen Bereich (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen), wir müssen allerdings noch darauf schauen, dass auch der private Bereich diesbezüglich Verantwortung übernimmt.

Mein Credo an diesem Frauentag, und ich wiederhole es hier, lautete: Die Hälfte der Welt für die Frauen, die Hälfte der Familie für die Männer. (Beifall bei der SPÖ.)

9.33


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer einleitenden Stellungnahme hat sich Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek zu Wort gemeldet. Die Redezeit soll 10 Minuten nicht übersteigen. – Bitte.

 


9.33.24

Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Frau Präsidentin! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich freue mich sehr, dass wir heute in der Aktuellen Stunde über das Thema Gleichstellung sprechen, denn es ist wichtig, zu sagen, je mehr Gleichstellung in einem Land passiert, desto erfolgreicher ist dieses Land – sei es in Wirtschaftsfragen, sei es in allen anderen gesellschaftspolitischen Bereichen. Und ich kann heute mit Fug und Recht behaupten, dass wir diesbezüglich auf einem guten Weg sind, wiewohl ich auch ausführen möchte, was noch zu tun ist, damit wir in Österreich wirklich sehr erfolgreich sind.

Es geht auf der einen Seite darum, die Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt zu beleuchten. Wie schaut es da aus? Finden alle die Arbeitsplätze vor, die sie sich vorgestellt haben? Können sich auch alle Frauen aussuchen, welchen Beruf sie ergreifen möchten, oder gibt es das eine oder andere Mal Vorgaben, durch die es dann ein bisschen schwierig ist, Beruf und Privatleben, Beruf und Familie vereinbaren zu können – sei es wegen der Frage, wie man zu einem Arbeitsplatz kommt, sei es wegen der Frage, wie viele Stunden angeboten werden, sei es wegen der Frage, wie viele Stunden man arbeiten kann, damit man Vereinbarkeit leben kann. – Also all diese Fragen des Arbeitsmarktes sind ausgesprochen wesentlich und wichtig, damit Frauen auch ein eigenständiges, ein finanziell unabhängiges Leben leben können. (Beifall bei der SPÖ.)

 


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