Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll193. Sitzung / Seite 52

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grund nicht, und das ist der freiheitliche Hintergrund. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Rosenkranz: Ich bin ja schon erfreut darüber, dass die Grünen erkennen, dass wir einen kulturellen Hintergrund haben!)

10.38


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dolinschek. – Bitte.

 


10.38.13

Abgeordneter Sigisbert Dolinschek (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Zurück zum Thema. Herr Kollege, ich glaube, Sie haben jetzt das Thema verfehlt, denn es geht jetzt um Gleichstellung, es geht in dieser Aktuellen Stunde  (Ruf bei den Grünen: Es geht um sexuelle Belästigung!) – Es geht nicht um sexuelle Belästigung, es geht um Gleichstellung, Erfolge, Perspektiven und Maßnahmen in Österreich für Männer und Frauen. Und benachteiligt sind eben die Frauen, aber Sie haben hier eindeutig das Thema verfehlt. (Beifall beim BZÖ.)

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Da ist noch einiges zu tun. Frau Kollegin Wurm, Sie haben gesagt, es ist einiges gelungen, aber Sie haben auch gesagt, es ist noch vieles zu tun. Da bin ich Ihrer Meinung, dass noch vieles zu tun ist. Sie haben Vergleiche angestellt über Kindergartenpädagoginnen, Volksschullehrerinnen im Vergleich zu Bankmanagern oder Managern überhaupt in der Wirtschaft, den Unterschied des Einkommens in diesen Bereichen. Frau Kollegin, Sie haben vergessen, dass es auch bescheidene Einkommen von Frauen gibt, die in Branchen arbeiten, wo es oft keinen Kollektivvertrag gibt. Es ist aber so, dass in diesen Branchen ganz gut verdient wird. Das gilt für die Notare, Rechtsanwälte und Ärzte, wo Frauen als Arzthelferinnen arbeiten. Auf die haben Sie vergessen, und da ist noch einiges zu tun.

Wir haben oft darauf hingewiesen, dass es auch einen Mindestlohn für jene geben muss, die keinen Kollektivvertrag haben. Dass es keinen Kollektivvertrag gibt, da sind die Sozialpartner zuständig, da sind sie auch einiges säumig.

Zur Einkommensschere: Wer verhandelt denn die Löhne? – Das machen die Sozialpartner, die Arbeitnehmervertreter und die Arbeitgebervertreter; und bei den Arbeitnehmervertretern ist es halt die Gewerkschaft, die die Löhne verhandelt.

Und wenn Herr Katzian heute hier vom Rednerpult aus sagt: Na ja, wir müssen mehrere Frauen in Führungspositionen bringen!, da frage ich Sie: Warum gibt es noch keine Präsidentin beim Österreichischen Gewerkschaftsbund? (Beifall beim BZÖ sowie der Abg. Mag. Schatz.)

Jetzt gibt es einen neuen Präsidenten bei der Arbeiterkammer in Wien. Es ist keine Frau geworden. Warum? (Zwischenruf bei der SPÖ.) – Herr Kollege, vor der eigenen Tür kehren, nicht von anderen etwas verlangen und es selbst nicht umsetzen! Das ist einmal das eine. (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Frauen verdienen außerdem um ein Viertel weniger. (Zwischenrufe der Abgeordneten Krainer, Dr. Matznetter und Ursula Haubner.) Sie heften sich ja immer auf Ihre Schultern, dass sich die Sozialdemokratie über die Gewerkschaften für ein besseres Einkommen einsetzt. – Dann tun Sie endlich einmal etwas! Dann machen Sie einmal etwas! (Beifall beim BZÖ.)

So ist es, denn bei der Ausbildung, werte Damen und Herren, sind die Frauen nicht hinter den Männern! Wir haben mehr Maturantinnen als Maturanten, hinsichtlich der Akademikerquote hinken wir nicht hintennach. – Wenn sie so gut ausgebildet sind, warum verdienen denn die Frauen dann weniger? Das frage ich Sie.

 


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