Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll193. Sitzung / Seite 53

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Eines ist schon zu hinterfragen, es gibt auf der einen Seite die Vollzeit- und die Teilzeitarbeit; das ist einmal das eine. Es arbeiten mehr Frauen in Teilzeit, aber das ist eine Sache in der Partnerschaft: Der eine ist vollzeitbeschäftigt, der andere teilzeit­beschäftigt. Solange beide im gemeinsamen Haushalt leben, ist das überhaupt kein Problem, erst wenn die Beziehung in die Brüche geht und getrennte Haushalte entstehen und damit die Lebenshaltungskosten teurer werden, dann kommt es auch zu finanziellen Problemen.

Die Frau Bundesminister hat gesagt, es müsse mehrere Möglichkeiten geben: gleich­geschlechtliche Ehen, Regenbogenfamilien. – Ja, wer trägt denn die Kosten dafür? Wenn sie selber dafür aufkommen, ist ja alles in Ordnung, aber wenn die Allgemeinheit die Kosten dafür tragen muss, dann wird es schon ein bisschen heavy. (Abg. Riepl: Schön sprechen, Sigisbert! Schön sprechen!) Wir müssen da andere Voraussetzungen schaffen.

Frau Bundesminister, zwischen öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft gibt es gravie­rende Unterschiede. Der Papa-Monat ist im öffentlichen Dienst überhaupt kein Problem, aber in der Privatwirtschaft ein großes Fragezeichen. Um Beruf und Privat­leben oder Familie besser vereinbaren zu können, wird es notwendig sein, das Umfeld für Vollbeschäftigung zu schaffen, da bin ich völlig Ihrer Meinung, Frau Bundesminister.

Diese Voraussetzungen müssen wir zuerst einmal schaffen: dass die Kinderbetreuung ganztägig ist, die Schulausbildung ganztägig ist; da ist noch das eine oder andere zu tun. Was dabei aber auch wichtig ist, ist, dass man die Arbeitskraft endlich einmal entsteuert und hin zu einer Wertschöpfung kommt. Das ist wichtig, denn sonst funk-tioniert das auch nicht. (Beifall beim BZÖ.)

Heute können Sie einen Chef oder eine Chefin haben. Die Chefin macht nichts anders als der Chef; wenn sich junge Frauen, die eine gute Ausbildung haben, bewerben, werden sie immer schlechter bezahlt als ein Mann. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Folgendes verstehe ich aber nicht: Frauen, bei denen die Familienplanung schon abgeschlossen ist, die Kinder erwachsen und für die Familie nicht mehr so viel Zeitaufwand notwendig ist, verdienen genauso weniger. Auf diese Frauen muss man schauen, denn alles, was man auf dem Arbeitsmarkt nicht an Einkommen erwirbt, ist auch in der Pension weniger. (Präsidentin Mag. Prammer gibt neuerlich das Glocken­zeichen.)

Darauf sollte man schauen, und das wäre in diesem Bereich auch zu berücksichtigen! (Beifall beim BZÖ.)

10.43


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

10.43.52Einwendungen gegen die Tagesordnung gemäß § 50 GOG

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gehen nun in die Debatte über die Einwen­dungen gegen die Tagesordnung des Abgeordneten Bucher ein. Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redezeit der Redner/Rednerinnen 5 Minuten beträgt.

Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Bucher. – Bitte.

 


10.44.06

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Frau Präsidentin! Wir haben diese Debatte beantragt, um auch der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, Einschau zu halten und


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