Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll193. Sitzung / Seite 118

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Sie haben aufgrund des Entschließungsantrags die Verpflichtung, dem Haus gesetz­liche Maßnahmen vorzulegen, um diese tägliche Turnstunde zur Realität werden zu lassen! Das war die Intention des Entschließungsantrags, aber nicht Empfehlungen, die Schall und Rauch sind und nicht umgesetzt werden. (Beifall beim BZÖ.)

So, das nehmen Sie auch zur Kenntnis; damit bleibt noch dieser berühmte Sport­stättenplan. Das ist das Dritte, was Sie heute angesprochen haben. Da weiß ich nicht genau – wir werden sehen, was da auf uns zukommt. Notwendig ist er schon lange, weil da vieles im Argen liegt, Herr Minister. Es ist ja wirklich unglaublich, was sich da abspielt: Da modern große Sportstätten in Österreich vor sich hin, verschimmeln regelrecht, wie etwa das Gerhard-Hanappi-Stadion oder dieses Flaggschiff, das Aushängeschild von einem Sportveranstaltungsort, das Ernst-Happel-Stadion im Prater. Herr Minister, das ist eine der teuersten Ruinen, die wir derzeit in diesem Land stehen haben. Da ist ja die Burg Finkenstein ein Hort der Modernität gegen dieses Stadion. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Der letzte Groß-Event in dem Stadion – außer der EURO 2008, wo wir dieses Stadion eben haben mitnehmen müssen – war 1995 das Champions-League-Finale. Damals war das ein Vier-Sterne-Kasten, ein wunderbares, modernes Stadion. Seitdem ist nichts mehr passiert, heute haben wir nicht einmal mehr einen Stern; ich glaube, der eine Stern wackelt, den wir haben. Wir bekommen für dieses Stadion nie wieder eine internationale Sportveranstaltung!

Das heißt, was notwendig wäre, ist, dass Sie sich mit dem Wiener Bürgermeister hinsetzen und ihm deutlich machen, dass die Bundeshauptstadt Wien endlich ein großes modernes Fußballstadion braucht, eine Multi-Funktions-Arena, in der Sport­veranstaltungen stattfinden können, natürlich hauptsächlich Fußball, aber auch andere, wie es in jedem anderen Land in der Hauptstadt möglich ist, nur in Österreich nicht.

Kleiner Sidestep nach Wien: Da haben Sie überhaupt viel zu tun, denn neben dem sportlichen Debakel und auch Funktionärsdebakel Olympia im Vorjahr haben wir jetzt das nächste Funktionärsdebakel Olympia. Das ist ja auch unfassbar! Da kommt der Bürgermeister von der SPÖ samt seinen Genossen in Wien daher und verkündet: In Wien findet die nächste Olympiade oder eine der nächsten statt, das wird alles super. Weder das Internationale Olympische Komitee noch das Österreichische weiß davon, keiner weiß was, aber der Bürgermeister sagt: Wir machen in Wien eine Olympiade, juchhu, wir befragen das Volk, und alle werden zustimmen!

Dann kommt die nächste Abfuhr und das nächste Debakel, weil aufgrund der schlechten Vorbereitung der SPÖ Wien, aufgrund der enormen Kosten, die hier anfallen, plötzlich die Bevölkerung sagt: Nein, es gibt keine Olympiade in Wien! Damit ist die Blamage für diese Stadt perfekt, weil in ganz Europa und international schon alle gesagt haben, dass Wien sich bewerben wird. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Aber jetzt wird sich Wien nicht bewerben, weil die Bevölkerung Ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Zu Recht, sage ich auch dazu, denn bei so einer dilettantischen Vorbereitung kann einem nur angst und bange werden, wenn man sich überlegt, dass Ihre Stadtregierung eine Olympiade ausrichten muss. Das ist ja das nächste Furchtbare! (Beifall beim BZÖ.)

Herr Minister Klug, ich darf Sie wirklich eindringlich ersuchen, sich die Sachen anzusehen, vor allem das Bundessportgesetz, und nicht zu sagen, das liegt eh schon alles da. Wenn Sie das sagen, dann haben Sie in Wirklichkeit als Sportminister nichts mehr zu tun. Dann entsprechen die 3 Minuten Redezeit von 15 Minuten heute tatsächlich Ihrer Aufgabenvorschau, die Sie uns heute gegeben haben.

Dann haben Sie noch Folgendes zu tun – ich darf Ihnen das auch sagen –, wenn Sie das nicht ernst nehmen: Sie können noch vier Heimspiele des ÖFB besuchen und dort


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