Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll193. Sitzung / Seite 119

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in der ersten Reihe applaudieren, wenn es etwas zum Applaudieren gibt. Sie haben das Beachvolleyball-Turnier in Kärnten, da können Sie sich im Sommer in kurzer Hose zeigen. Dann haben Sie noch die Übergabe des Meistertellers an Austria Wien (Beifall des Abg. Rädler) – das wird Ihnen als Rapidler auch nicht so gefallen – und auch noch die Eishockey-Meisterschaft. Wenn das Ihre zukünftigen Agenden sind, dann ist es traurig. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich glaube aber nicht daran. Ich bin mir sicher, dass wir am 18. April dieses Bundes-Sportförderungsgesetz mit Ihnen unter einem ganz anderen Licht diskutieren werden, nämlich unter jenem, dass Sie es schon gelesen haben und dann unserer Meinung sind, dass es so nicht kommen kann. Ich hoffe, dass Sie ein Reformminister sind – Sie haben da unsere Vorschusslorbeeren –, dass Sie auch im Sport die Ärmel aufkrempeln und nicht der Funktionärswirtschaft das Wort reden, sondern sich dagegenstemmen und die Förderungen im Sinne des Sports verteilen, projektbezogen und nicht nach politischem Parteibuch. (Beifall beim BZÖ.)

14.28


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Markowitz. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.28.17

Abgeordneter Stefan Markowitz (STRONACH): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Herr Minister, wir haben heute schon einiges über Sie gehört. Sie wurden gelobt, gerade was die Landesverteidigung betrifft, es gibt viele Vorschusslorbeeren. Aber eines kann ich Ihnen aus Erfahrung sagen: Wenn die ÖVP Sie lobt, dann würde ich „Hut ab“ sagen, dann müssen Sie aufpassen, das ist schon sehr gefährdend. Aber wenn ich mir den Vizekanzler angeschaut habe: Er hat Ihnen ja bitte mitgeteilt, wie man alles besser machen kann, er hat quasi ein Konzept in der Schublade. Er soll es Ihnen geben; setzen Sie es eins zu eins um, dann wird die ÖVP zufrieden sein. Ich weiß nicht, ob es die Rekruten sind.

Ich spreche zu Ihnen jetzt in Ihrer Funktion als Sportminister und würde mir sehr wohl eines von Ihnen erwarten. Sie haben jetzt nicht viel Zeit, das stimmt, es sind sechs Monate. Das kommt mir fast so vor – Kollege Westenthaler hat es zuvor ange­sprochen – wie im Fußball, wenn in der 84. Minute ein neuer Spieler eingewechselt wird und dann, obwohl die Mannschaft 2 : 0 hinten ist, noch alles aufgeholt werden soll. Ich denke mir, es wird diesbezüglich sehr schwierig werden. (Abg. Neubauer: Es gibt maximal drei zum Austauschen!) Genau, das stimmt, es wurden ja schon einige ausgetauscht. Stimmt, ja, du hast vollkommen recht.

Was Sie in den letzten Tagen gesagt haben, habe ich mir auch angehört. Da steht, natürlich werden Sie auch einen Beitrag dazu leisten, damit es dann ein schönes Wahlergebnis für die SPÖ wird. Herr Minister, ich glaube, das ist nicht der Grund, aus dem Sie Minister geworden sind. Ich gehe davon aus, dass Sie jemand sind, der wirklich ambitioniert darangeht, was den Sport betrifft. Sie haben ja gesagt, Sie sind ein Marathonläufer. Aber für einen Marathon ist jetzt die Zeit zu kurz, Sie müssen jetzt ein guter Sprinter sein! Ein Sprinter, der versucht, binnen kürzester Zeit auch das umzu­setzen, was Kollege Darabos – er ist jetzt nicht da – im Sport umzusetzen versucht hat.

Dieses Gießkannensystem, diesen Förderdschungel, diese Union-ASKÖ-Freunderl­wirt­schaft, da haben wir gesagt, diesen Sumpf müssen wir aufbrechen. Die Gelder müssen vor allem dort ankommen, wo es wichtig ist, nämlich in der Breite, im Breiten­sport. Natürlich sind die Hebel dort anzusetzen, wo es wichtig ist.

Nehmen wir nur einmal das Skifahren her. Wir sind die Skination Nummer eins; wahrscheinlich bald auch nicht mehr, denn es sind nur noch die Techniker, die Me-


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