Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll199. Sitzung / Seite 210

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Möglichkeit, wo man sagt: Na ja, wenn ich nicht weiß, welche Schule ich besuchen kann, oder wenn ich keine Aufnahmeprüfung schaffe, gehe ich in die „Poly“, sitze dort die Zeit ab und werde automatisch einen Job finden!

Das ist aber nicht der Fall, und das ist das Hauptproblem, das wir haben! Deswegen müssen wir da wirklich etwas reparieren. Und das wurde auch erkannt, und ich gehe davon aus, dass das in Zukunft auch geschehen wird.

Ein wichtiger Punkt ist die Wiederholung, also die zehnte Schulstufe, das Job-Coa­ching, was, wie wir sehen, in der Steiermark super funktioniert. Der Junge, der hier oben abgebildet ist (einen Artikel mit der Überschrift „Job-Coaching“ in die Höhe hal­tend), ist der Albert. Er war heute bei mir und hat mir erzählt, dass er zweieinhalb Jahre lang gearbeitet hat. Bei ihm muss man dazusagen, dass er eine 70-prozentige Behin­derung hat, weil er als kleiner Junge einen schweren Unfall gehabt hat. Dieser Junge ist nicht mehr vermittelbar. Er kämpft wie ein Löwe, dass er irgendwo arbeiten kann, bekommt aber permanent Absagen. Er würde gerne als Tierpfleger arbeiten.

Das Wichtigste ist – das betrifft jetzt nicht direkt die Frau Unterrichtsministerin –: Wir müssen wirklich schauen, dass wir Menschen, die arbeiten wollen, eine Chance geben.

Ich erwarte mir von diesem Gesetz, von dieser Änderung, dass es in Zukunft viel mehr junge Menschen gibt, die diese Chance ergreifen und die Erfahrung machen, dass mit einem guten Abschluss vieles machbar ist.

Ich freue mich, dass wir hier einen richtigen und wichtigen Weg einschlagen, mit dem wir gemeinsam vieles für viele junge Menschen in Österreich erreichen können. – Vie­len Dank. (Beifall der Abg. Schenk.)

21.01


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun hat sich die Frau Bundesministerin Dr. Schmied zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


21.01.35

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Frau Prä­sidentin! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich freue mich sehr über den Initiativantrag und den Abänderungsantrag aller Parlamentsparteien und den­ke, er ist wichtig, denn mit dieser Maßnahme beseitigen wir auf der einen Seite be­stehende Rechtsunsicherheiten und erhöhen auf der anderen Seite die Bildungsab­schlusschancen für junge Menschen.

Die Aufwertung der Polytechnischen Schule liegt mir auch sehr am Herzen. Ich denke, wir sollten insbesondere auch Ihren Vorschlag, Herr Abgeordneter Rosenkranz, weiter­verfolgen, die Polytechnische Schule durchaus auch in Richtung Berufsschule weiter­zuentwickeln, da ja die meisten Absolventen dieser Schulart dann auch eine duale Ausbildung besuchen, die Lehre anstreben, und da bietet sich, aufbauend auf einem Modulsystem, eine etwaige Anrechnung – Stichwort „Lehre mit Matura“ – auf Vorberei­tungsfelder auch im Bereich der Matura an.

Es geht – und das ist mir wichtig; das sage ich jetzt in Richtung des Herrn Abgeord­neten Walser – um Erneuerung und Weiterentwicklung. Jetzt muss ich einmal mehr be­tonen, lieber Herr Abgeordneter: Wir machen sehr viel im Bildungsbereich, und zwar bei ganz vielen Projekten auch mit Ihrer Unterstützung und mit Ihrer Mitwirkung. Wir geben in Österreich heute jährlich um 1 Milliarde € mehr für Bildung aus! Wir haben durch unsere Maßnahmen viel erreicht: zwei Lehrer in der neuen Mittelschule, kleinere Klassen, den Ausbau ganztägiger schulischer Angebote, 11 000 Lehrerplanstellen sind geschaffen worden, und 58 Regierungsprojekte befinden sich in Umsetzung. Es ist also, wie gesagt, viel gelungen!

 


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