Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll202. Sitzung / Seite 58

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ungerecht. Daher muss da eine Regelung getroffen werden und eine gerechte Lösung gefunden werden. – Danke. (Beifall bei FPÖ und BZÖ.)

13.22

13.22.11 *****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Jannach, die Unterstellung „übelster Lobbyist“  ist in diesem Hause nicht angebracht. Daher erteile ich Ihnen einen Ordnungsruf.

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Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Schönpass. – Bitte.

 


13.22.34

Abgeordnete Rosemarie Schönpass (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Herren Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Bienenschutz ist auch Ertragsschutz für Bauern. Der Ertrag vieler Obst- und Gemüsesorten, auch von Futter­pflanzen für das Vieh hängt von einer Bestäubung durch die Bienen ab. 80 Prozent aller Nutzpflanzen und 90 Prozent aller Obstbäume sind auf eine Bestäubung durch Bienen angewiesen.

Wie eine Welt ohne Bienen aussieht, kann ja in Teilen von China beobachtet werden. Ein ungezügelter Einsatz von Giften hat dort ein dramatisches Bienensterben verur­sacht. Als Folge davon müssen Tausende WanderarbeiterInnen Bäume und Blüten einzeln mit Wattestäbchen bestäuben.

Daher ist es höchst an der Zeit, dass wir unsere Bienen vermehrt schützen.

Was wir brauchen, ist ein umfassender Schutz der Bienen. Daher muss jedenfalls der Beschluss der EU-Kommission sofort umgesetzt werden.

Darüber hinaus müssen wir prüfen, welche zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz der Bienen notwendig sind. Ein Verbot von neonicotinoidehältigen Mitteln in der Land­wirtschaft, wie eben Maisbeize, gefährdet die Agrarproduktion in keiner Weise. Für alle Einsätze sind wirksame biologische Alternativen zugelassen, verfügbar und haben sich in der Praxis bestens bewährt.

Seit einigen Jahren sind nützlich Nematoden, das sind kleine Fadenwürmer, in Deutschland, Italien, Frankreich und auch in Österreich im Einsatz. Diese Nützlinge werden gleichzeitig mit dem Saatgut ausgebracht und parasitieren den gefährlichen Maiswurzelbohrer derart, dass er wenig später verendet.

Sie aber, Herr Minister Berlakovich, haben bis zuletzt versucht, zu erreichen, dass dieses Nervengift in Österreich uneingeschränkt weiter verwendet werden darf, und Sie haben sämtliche Studien, die eindeutig einen Zusammenhang zwischen Bienensterben und Neonicotinoiden belegen, negiert.

Herr Minister, ich meine, Sie haben da einiges gutzumachen. Kommen Sie zu uns in den Unterausschuss, legen Sie dem Ausschuss ein Umsetzungskonzept vor, das österreichischen Erfordernissen entspricht und einem gedeihlichen wirtschaftlichen Nebeneinander von LandwirtInnen und ImkerInnen gerecht wird!

Herr Minister Berlakovich, ich ersuche Sie: Nehmen Sie diese Angelegenheit ernst und werden Sie tätig!

 


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