Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll202. Sitzung / Seite 59

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Unserem SPÖ-Landwirtschaftssprecher der SPÖ Kurt Gaßner danke ich für seinen unermüdlichen Einsatz für den Bienenschutz. – Danke. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Schönegger: Das war eine Darabos-Rede!)

13.25


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Jakob Auer gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


13.25.56

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Meine sehr geehrten Herren Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Grundsätzlich bin ich sehr dankbar dafür, dass heute der ORF diese Sondersitzung zur Gänze überträgt, denn damit ist es der Opposition wirklich gelungen, ihrerseits die letzten Bauern als Wähler zu vertreiben. Und das macht mir gar nichts aus, das sage ich ganz offen. (Beifall bei der ÖVP.)

Würde nämlich mancher hier in diesem Haus Schmerzen verspüren aufgrund des agrarpolitischen Nicht-Wissens, das von hier aus von manchen gepredigt wurde, müsste er laut schreiend durchs Haus rennen, meine Damen und Herren! (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP.)

Diese heutige Sondersitzung – wenn man schon ein bisschen Zeit in der Politik verbracht hat, weiß man das – dient ja nicht der Sache. Wahlkampf pur ist angelaufen. Meine Damen und Herren, offensichtlich dient diese Sondersitzung dazu, von einigen politischen Misserfolgen abzulenken, und bei den Grünen offensichtlich dazu, den politischen Erfolg in Salzburg zu verstärken.

Schade!, kann ich nur sagen, denn damit wird weder den Bienen noch der Natur und schon gar nicht der Umwelt geholfen. Wenn Emotion mehr zählt als die Sache, wenn also diese Sache so ausgespielt wird, dass nur mehr Emotionen und Populismus maßgeblich sind, dann ist das Ganze schon sehr bedenklich.

Jeder in diesem Haus – und glauben Sie mir bitte: auch die bäuerlichen Familien – hat Verständnis für Sorgen und Ängste, wenn Mütter, wenn Konsumenten fragen, was sie auf den Tisch bekommen und was sie eigentlich alles essen. Und natürlich stellen sie Fragen wie: Was ist im Honig, was ist in Lebensmitteln enthalten?

Glaubt denn irgendwer in diesem Haus und in diesem Lande, dass die Bauern sich nicht auch fragen, was sie selber essen?! Glaubt denn irgendwer in diesem Lande, dass es den Bauern egal ist, was in ihrem Honig drinnen ist?! Glaubt das tatsächlich jemand, meine Damen und Herren?

Daher wird ein derartiges Mittel, das für den Pflanzenschutz, das für die Saatgutbeize notwendig ist, nur in unbedingt erforderlichem Maße eingesetzt.

Meine Damen und Herren, in Deutschland – und das ist bemerkenswert – ist dieses Mittel zwar seit einigen Jahren verboten, aber im Jahre 2012 stieg das Bienensterben von 16 Prozent auf 23 Prozent an. Ergebnisse aus Deutschland, obwohl diese Mittel seit Jahren verboten sind.

Was mich wirklich erschreckt hat in dieser Debatte: Bienensterben, Bienentod ist offensichtlich manchen hier zu wenig begrifflich dargestellt, daher heißt es dann „Bienen-Killer“, um das sozusagen noch einmal zu steigern. Man muss ja noch einmal dem Bundesminister manche persönliche Unterstellung nachwerfen. Und da, muss ich sagen, wird es wirklich bedenklich. Vielleicht kommt noch irgendjemand heraus, der den Herrn Bundesminister dann als Bienen-Mörder tituliert.

Ich würde mich dafür schämen, meine Damen und Herren. Aber wenn das agrar­politische Fachwissen so „groß“ ist, dass man dieses lediglich von bestimmten Medien hat – wenn man Zeitungen liest, dann kann man das ja feststellen –, dann muss man


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite