sagt Kollege Amon dazu?) Meine Information ist eine andere. Das hat mir mein Vorgänger Werner Amon auch klar so bestätigt.
Ich komme nun zu den Inhalten, meine Damen und Herren, und vor allem zu den Herausforderungen, die sich aus den Daten und Informationen im Bildungsbericht ergeben. Das ist mir ein wesentliches Anliegen.
Zentrale Herausforderung ist die Frage der Lesekompetenz. Hier gibt es echte Baustellen, und ich glaube, man muss es auch so sagen: Leider wurde ja die „Stabsstelle Lesen“, die Bundesministerin Gehrer eingeführt hat, um genau die Maßnahmen im Bereich der Leseförderung zu koordinieren, vor mittlerweile ziemlich genau drei Jahren einfach ersatzlos abgeschafft. Dabei sehen wir im Bildungsbericht ganz klar, dass wir gerade im Bereich der Lesekompetenz wirklichen Handlungsbedarf haben. Wir sehen ein erschreckendes Bild. Wir liegen bei den Leseleistungen maximal im Mittelfeld. Wir haben besonders viele Risikoschülerinnen und Risikoschüler. Hier muss etwas getan werden, denn gerade das Lesen, meine Damen und Herren, ist die zentrale Grundkompetenz schlechthin, auf der alles Weitere aufbaut.
Wenn jemand nicht lesen kann, kann er Mathematikaufgaben und vieles andere nicht lösen und steht größeren Herausforderungen gegenüber. Das Lesen muss in der Volksschule als zentrale Grundkompetenz vermittelt werden. Die Daten – ein Vergleich des BIFIE mit 13 anderen EU-Staaten – zeigen, dass wir schon bei den Zehnjährigen Schlusslicht sind, wie wir bei der Auswertung der PIRLS-Ergebnisse sehen.
Aber gerade wenn es um das Lesen geht, meine Damen und Herren, braucht es auch die Eltern. Die Eltern sind hier besonders gefordert. Der Bildungsbericht zeigt ja auch ganz klar: Wo zu Hause nicht gelesen wird, wo zu Hause den Kindern nicht vorgelesen wird, dort gibt es besondere Defizite. Hier braucht es mehr Angebot als bisher. Was es bisher gibt, ist eindeutig zu wenig.
Meine Damen und Herren, im Bildungsbereich braucht es generell stärker die Eltern. Die Eltern müssen im Sinne einer echten Erziehungspartnerschaft zwischen der jeweiligen Bildungsinstitution und dem Elternhaus ins Boot geholt und auch in die Pflicht genommen werden. Ich glaube, auch das muss man dazusagen.
Meine Damen und Herren, ein wesentliches Thema im Bericht ist die Chancengleichheit. Auch uns ist diese ein ganz zentrales Anliegen. Chancengleichheit heißt aber für uns ganz klar nicht, für jedes Kind das Gleiche, sondern das individuell Beste. Ich glaube, das kann man nicht oft genug betonen. Nur konsequent immer wieder die Einheitsschule zu fordern, ist einfach zu wenig. Hier macht der Vergleich mit Gesamtschulländern auch sicher, meine Damen und Herren. Alleine wenn wir uns Italien oder England anschauen – beide mit Gesamtschulsystemen –, verlieren Kinder zwischen 10 und 14 Jahren – in genau diesem Zeitraum – im internationalen Vergleich in ihren Leistungen absolut und wirklich deutlich.
An dieser Stelle möchte ich ganz klar noch einmal betonen, meine Damen und Herren: Wir von der ÖVP bekennen uns ganz klar zu einem differenzierten Schulsystem – das wir natürlich weiterentwickeln müssen – als zentrale Basis, auf der wir weiterbauen.
Nur das bewährte Gymnasium zu zerschlagen und die Einheitsschule für alle einzuführen ist zu wenig und schafft auch keine Chancengerechtigkeit, sondern im Gegenteil – und das sieht man ja auch in Ländern, die ein Gesamtschulsystem haben. (Abg. Elmar Mayer: Gymnasium für alle, wie Ihr Vorgänger gesagt hat!)
Für echte Chancengerechtigkeit braucht es Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen. Der Ausbau des Angebots an ganztägigen Schulformen ist da ein Punkt. Aber es kann doch nicht sein, hier zu sagen: nur die verschränkte, verpflichtende, nicht flexible Form ist möglich, sondern das muss, wie auch bisher, also in bewährter Form, am jeweiligen
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite