den jungen Lehrerinnen und Lehrern zahlen, sind einfach nicht attraktiv genug. Reden Sie mit Vertretern/Vertreterinnen des Landesschulrats in Oberösterreich: Reihenweise gehen die jungen Leute nach Bayern, weil sie als Junglehrer dort viel mehr verdienen. Das heißt, wir müssen die jungen Lehrer und Lehrerinnen besser bezahlen. Unser Angebot ist hier 500 € pro Monat mehr.
Zweiter Punkt: Wir erwarten gerade auch im Zusammenhang mit Bildungsstandards, Feedback-Gesprächen, Personalverantwortung mehr Gestaltungswillen und auch mehr Verantwortung von den Direktoren und Direktorinnen; die müssen wir einfach in Zukunft auch besser bezahlen.
Wir alle wünschen uns – dritter Punkt –, dass wir mehr Quereinsteiger für den Schulberuf begeistern können. Das ist für die Schüler/Schülerinnen attraktiv und es tut auch den anderen Lehrern und Lehrerinnen im Team gut, wenn es Personen gibt, die schon andere Arbeitswelten kennengelernt haben. Aber wir müssen für die Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen im Dienst- und Besoldungsrecht auch vorsehen, dass Vordienstzeiten anerkannt werden, denn es beginnt doch niemand bei t 0, wenn er schon in anderen Berufsfeldern zehn, zwölf Jahre Erfahrung gesammelt hat. Auch das müssen wir berücksichtigen.
Vierter Punkt: Ich finde das derzeitige Entlohnungssystem schlichtweg unfair, wenn ich mir die Unterschiede zwischen AHS-Unterstufenlehrereinkommen und den Einkommen der Hauptschullehrer und der Lehrer, die an der Neuen Mittelschule unterrichten, anschaue. Auch in Verbindung mit der Lehrverpflichtung bin ich für mehr Fairness.
Und der fünfte Punkt: Ja, wir erwarten uns mehr Zeit mit den Schülern und Schülerinnen. Es soll Zulagen für die Übernahme von mehr Funktionen und mehr Verantwortung geben, und es soll auch die Vor- und Nachbearbeitung abgegolten werden.
Wir werden intensiv weiterverhandeln, denn das neue Dienst- und Besoldungsrecht ist einfach ein Schlüssel für die weitere Umsetzung unserer Reformmaßnahmen.
Nun zum Thema Investitionen in Bildung; Frau Abgeordnete Haubner hat es auch angesprochen. Wir haben darüber ja auch eingehend im Ausschuss diskutiert. Ja, es ist richtig, wir investieren derzeit viel in unser Schulsystem. Da muss man aber auch schauen, woran es liegt, dass das Schulsystem in Österreich im OECD-Vergleich – man kann es ja auch so formulieren – relativ teuer ist.
Das sind im Wesentlichen vier Punkte. Der erste Punkt: Wir haben eine erstklassige – ich formuliere das jetzt bewusst so positiv – Infrastruktur an Schulen und an Schulangeboten. Das heißt, wir haben eine hohe Schuldichte. Anders formuliert: Wir haben sehr viele kleine Schulstandorte. Die sind natürlich in Relation zu größeren Schulstandorten auch teurer.
Zweiter Punkt: Etwa 50 Prozent unserer Lehrer und Lehrerinnen sind über 50 Jahre alt. Bei der Gehaltskurve, die wir im öffentlichen Dienst vorfinden, bedeutet das einfach, dass wir derzeit sehr stark ins teurere Segment der Lehrer und Lehrerinnen, kostenmäßig betrachtet, investieren.
Der dritte Punkt ist bekannt. Das ist die Unterrichtsverpflichtung im OECD-Vergleich zu anderen Ländern.
Der vierte Punkt ist: Wir haben einfach ein erstklassiges berufsbildendes Schulsystem, das auch dementsprechend teurer ist, aber das ist eine bewusste Investition in Spitzenleistungen auf diesem Gebiet. Dazu möchte ich an das, was Sie, Herr Abgeordneter Rosenkranz gesagt haben, anschließen: Ich schätze die Lehre. Ich schätze das berufsbildende Schulsystem. Ich sage ein klares Ja zum dualen Ausbildungssystem und werde auch nicht müde, immer wieder zu betonen, dass wir gerade auf diesem
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