turbudget allein 19 Millionen €. Der Rest in der Höhe von 6 Millionen € kommt aus dem Wirtschaftsministerium. Da eilt sogar noch ein anderes Ministerium zu Hilfe. Außerdem wird der jährliche Betrieb zusätzlich 2 Millionen € noch dazugeben.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte nicht die Tätigkeit dieses Museums schmälern, ich möchte es auch nicht kritisieren und in Frage stellen, aber ich wiederhole: Das Volkskundemuseum erhält jährlich lediglich 400 000 €. Und es gibt nichts zusätzlich dazu, keine Millionenbeträge für Umbauten und Sanierungen. Das finde ich zutiefst ungerecht, und das ist nicht in Ordnung, was unsere Museenlandschaft angeht. (Beifall bei der FPÖ.)
An dieser Stelle ein Lob: Trotz dieser schwierigen finanziellen Lage hat die ehemalige Direktorin des Volkskundemuseums, Frau Mag. Margot Schindler, großartige Leistungen vollbracht, und auch dem jetzigen Direktor, Mag. Matthias Beitl, muss man gratulieren, weil das ist nicht leicht, mit so einem kleinen Budget so eine gute Arbeit zu leisten.
Doch jetzt komme ich zu dem, was mich veranlasst hat, mich auch für das Völkerkundemuseum einzusetzen, nämlich die Umbenennung des Völkerkundemuseums in Weltmuseum Wien. Das ist ja wirklich eine Pseudoaktion. Was soll denn das sein? Das ist ja ein Larifari-Wort. Für mich hört sich das so an, als ob man jetzt, was weiß ich, dem Geographiekabinetterl vom Kulturministerium einen Namen geben müsste. Wenn man nach der Logik vorginge, dann könnte man auch das Naturhistorische Museum ein Weltmuseum nennen; auch dort gibt es Tiere aus aller Welt.
Also ich merke an: Selbst in den progressiven Niederlanden, aus denen der neue Direktor des Völkerkundemuseums, Steven Engelsman, kommt, hat man für das Rijksmuseum Volkenkunde in Leiden, also das Völkerkundemuseum, selbstverständlich keinen neuen Namen gebraucht.
So, und jetzt noch zu einer anderen verunglückten Sache, Frau Bundesministerin. Sie können sich alle erinnern, da gab es dieses missglückte Bemühen, das Museum für Völkerkunde mit dem Museum für Volkskunde zu fusionieren. Das Ganze war genannt „Museum NEU“, die Vorbereitungen dazu haben Unsummen verschlungen. Selbst für die Namensgebung hat man extra Profis beauftragen müssen. Und schon bei diesem Vorhaben waren das Unverständnis dem Volkskundemuseum gegenüber und eigentlich auch die Missachtung desselben auffallend. Die Exponate hätten nur am Dachboden und im Keller Platz gefunden. Und das war auch der Grund, warum wir Freiheitlichen massiv dagegen aufgetreten sind. Dieses Projekt war zum Scheitern verurteilt und musste wegen des massiven Widerstandes aufgegeben werden.
Frau Bundesministerin Schmied, es ist Ihnen in den vier Jahren auch nicht gelungen – ich sage es jetzt einmal salopp –, das Seipel-Diktat der Gehrer-Zeit abzuschütteln und das Völkerkundemuseum aus dem Kunsthistorischen Museum wieder herauszulösen und endlich wieder in ein eigenständiges Bundesmuseum umzuwandeln. Der frühere Direktor des Kunsthistorischen Museums, Dr. Wilfried Seipel, hat es ja verstanden, der damaligen Bundesministerin Gehrer das Völkerkundemuseum – ich nenne es nun mal so – abzuschwatzen und es in seinen Verantwortungsbereich einzugliedern. Seither ist es kein eigenständiges Bundesmuseum mehr, sondern bloß ein Teil des Kunsthistorischen Museums. Das war ein Fehler, denn das Völkerkundemuseum hat museumspolitisch mit dem Kunsthistorischen Museum gar nichts zu tun. (Beifall bei der FPÖ.)
Mit meinem Antrag soll dieser Fehler korrigiert und das Völkerkundemuseum wieder zu einem eigenständigen Bundesmuseum gemacht werden.
Wir stimmen heute auch ab über die Prunkräume des Winterpalais des Prinzen Eugen. Diese frisch renovierten Repräsentationsräume des Finanzministeriums sollen nun Ausstellungsräume der Österreichischen Galerie Belvedere werden.
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