Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll203. Sitzung / Seite 260

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Jetzt aber zu einem persönlichen Anliegen: Ich würde mir wirklich persönlich wün­schen, dass wir diese Maßnahmen der Verwaltungsvereinfachungen und Klarstellun­gen vielleicht auch im Bereich der Ferkel- und der Schweinezucht erreichen. Ich sage das deshalb ganz bewusst, weil die Steiermark als Tourismus- und Genussregion be­kannt ist, aber wenn wir nicht aufpassen, vor allem die Südsteiermark eine Gülleregion wird. Das ist deshalb der Fall, weil sich die Bauansuchen für Schweinefabriken in den Gemeinden häufen. Diese Tierfabriken werden immer größer. Die Leute, die diese Bauansuchen stellen, werden auch immer mutiger. Und deshalb auch hier der große Appell, klare Richtlinien zu schaffen, denn letztendlich soll die Steiermark beziehungs­weise die Südsteiermark auch Genuss- und Tourismusregion bleiben.

Wenn von 5,4 Millionen Schlachtungen und Verarbeitungen, die in Österreich stattfin­den, ein Drittel, also 1,8 Millionen, allein in der Südsteiermark stattfinden, dann ist es, glaube ich, ein Gebot der Stunde, achtzugeben. Ich appelliere daher an alle, die jetzt hier ans Rednerpult getreten sind und von bäuerlichen Strukturen gesprochen haben, diese auch in der weiteren Vorgangsweise dementsprechend zu berücksichtigen.

Wir stehen zur kleinstrukturierten Landwirtschaft, wir wollen die bestehenden landwirt­schaftlichen Betriebe schützen, aber wir sind gegen den Ausbau von Tierfabriken, weil das letztendlich nicht an einem Standort sein kann. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

21.51


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Sacher. – Bitte.

 


21.52.04

Abgeordneter Ewald Sacher (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesmi­nister! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Vom Kollegen Grillitsch wurde in der Debatte zu Recht darauf hingewiesen, dass wir nicht die große Agrarindustrie för­dern wollen und unterstützen wollen. Und das ist für mich der Anlass, zumal ich aus der Wachau komme, einmal eine Lanze für die Nebenerwerbsbauern zu brechen.

Gerade im Weinbau und im Obstbau in unserer Gegend, Herr Bundesminister, mit ih­ren Spezifika – mit den Steinterrassen, mit den Kellergassen –, sind es die Nebener­werbsbauern – denn die große Weinwirtschaft hat an der Erhaltung zum Beispiel der Kellergassen kein Interesse –, die kleinen Nebenerwerbsbauern – die in der Industrie oder sonstwo ihren Job haben –, die als Landschaftserhalter in der Wachau sehr wich­tig sind. (Beifall bei der SPÖ und Bravoruf des Abg. Pendl.)

Wir haben heute schon einen Beschluss gefasst im Zusammenhang mit dem Abbren­nen von Gehölzen. Wir sind Ihnen also sehr, sehr dankbar dafür, dass wir das zuwege gebracht haben, dass hier ein bisschen mehr Flexibilität möglich ist.

Ich möchte aber auch zu den Inhalten des heutigen Paketes, das wir hier beschließen, etwas sagen – Stichwort Düngemittelverordnung. Ich weiß, wovon ich rede, und ich ha­be ja schon mehrmals auch Anfragen an Sie gestellt, Herr Bundesminister. Ich appel­liere an das Verantwortungsbewusstsein und an die Vernunft, was die Düngung betrifft, denn wir haben immer noch Gebiete, wo die Nitratwerte im Trinkwasser zu hoch sind, alarmierend hoch sind, und das gilt vor allem auch für den Weinbau.

Und jetzt bin ich wieder bei den Nebenerwerbsbauern: Ich glaube, dass diese ihre Spritzmittel, auch im Obstbau, sehr gezielt und vorsichtig einsetzen, während dieser Pestizideinsatz, den wir im Zusammenhang mit dem Bienensterben diskutieren, eher in der großen Agrarindustrie erfolgt.

Und ein Letztes: Es gibt zwar keinen direkten Zusammenhang zur Novelle des Forst­gesetzes, aber immer wieder werden auch im Zusammenhang mit dem Tourismus und unserer schönen Landschaft die Wünsche der Mountainbiker an mich herangetragen.

 


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