Namen – und da war dieser Schal gerade modern – war die Austria 1978 im Europacup-Finale. Sie haben dort gegen Anderlecht leider verloren, aber sie waren im Finale. Möge das ein gutes Symbol für die Austria für die kommende Europacup-Saison sein, dass sie vielleicht auch sehr weit kommt, lieber Präsident. Hoffen wir das, für Österreich wäre es gut!
Leider: Wie positiv das gestern war und heute auch ist, so positiv kann man leider zum Sportförderungsgesetz nicht sprechen, Herr Minister. Das tut uns schrecklich leid. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Als Sie Ihr Amt angetreten haben mit einem Elan ähnlich wie erfolgreiche Fußballer, habe ich gedacht, ja, das ist ein Sportler, der hat viel Engagement, ist durchaus sympathisch und geht jetzt her und wird das alles umkrempeln. Er macht jetzt wirklich ein Sportförderungsgesetz, das diesen Namen auch verdient. Ich habe gedacht, dass Sie uns tatsächlich aus diesem Dilemma holen werden, das wir haben, nämlich null Medaillen, ein funktionärsverwalteter Verbandssport, dem die Erfolge international fehlen, eine Gießkanne mit vielen Löchern, aber ohne Wirkung, und etwas Neues machen werden.
Es tut mir echt leid, ich bin enttäuscht davon, dass Sie das nicht gemacht haben, sondern dass Sie einfach nur das fortgeschrieben haben, was man Ihnen in die Hand gegeben hat.
Das ist ein bisschen schade, enttäuschend, denn es ist eine vertane Chance, Herr Minister. Was geschieht mit dem Gesetz? – Es gibt keine Strukturveränderung, es gibt keine Projektförderung. Wir haben das nicht, was nach der letzten Olympiade groß angekündigt worden ist, man werde jetzt vier, fünf, sechs Sportarten speziell herausnehmen, dort, wo man Chancen auf Medaillen habe, und werde diese speziell fördern. Das wollte das Ministerium machen. Das geschieht aber leider alles nicht.
Das ist eine vertane Chance. Das Einzige, was heute geschieht, ist, man stellt zur ersten Gießkanne eine zweite Gießkanne dazu. Das geschieht. Wir haben jetzt nicht eine, wir haben zwei Gießkannen. Warum? – Weil man an der bisherigen Struktur überhaupt nichts verändert, außer einen sogenannten Sportförderungsfonds und eine Bundessportkonferenz zu installieren, die wieder mehrheitlich mit denselben Personen, Funktionären, Politfunktionären, BSO-Funktionären besetzt ist wie bisher.
Herr Minister, was soll sich hier ändern?, frage ich mich. Und man schafft eine Bürokratie. Warum machen Sie das? Warum schaffen Sie eine Bürokratie? Alleine dieser Fonds wird mindestens neun hauptberufliche Mitarbeiter finanzieren müssen. Die geschätzten Kosten für diesen neuen Fonds belaufen sich auf zwischen 1,5 Millionen € und 2 Millionen € jährlich – Geld, das wieder der Sportförderung abgeht. Wofür?
Dieser Fonds und diese Konferenz, die wieder von acht Mitgliedern der BSO und nur von drei Mitgliedern des Ministeriums besetzt wird, wird am Ende dieselben Förderungsentscheidungen treffen wie bisher. Da ändert sich kein Millimeter.
Zweite Gießkanne. Wir haben nicht eine, wir haben eine teure zweite Gießkanne mit diesem Sportförderungsgesetz geschaffen, und das ist einfach ein Unfug. Das ist unnötig!
Wenn Sie hergekommen wären und gesagt hätten, das machen wir nicht, entweder wir machen etwas ganz Neues, wir stellen den Sport auf völlig neue Förderungsfüße, oder wir machen das Gleiche, aber dafür brauche ich keinen neuen Fonds, dafür brauche ich keine Konferenz, das ist unnötig.
Jetzt der zweite Hauptkritikpunkt – weil die Redezeit schon knapp ist –: Herr Minister! Acht zu drei fallen die Entscheidungen ausschließlich mit einer Zweidrittelmehrheit in
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