Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll204. Sitzung / Seite 246

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dieser Bundessportkonferenz. Die acht Mitglieder entsendet die BSO, sie entscheidet, wie viel Förderung sie selber bekommt. Das heißt, das ist ja eigentlich sagenhaft und unglaublich, dass im Sport der Fördergeber und der Fördernehmer ein- und dieselben Personen sind. Dieselben Personen, dieselben Verbände! Na selbstverständlich jubeln die Verbände beim Hearing im Sportausschuss, dass sie wieder selbst entscheiden können, welche Förderung sie bekommen.

Aber ist das wirklich korrekt, noch dazu vor dem Hintergrund der mangelnden inter­nationalen Erfolge? Wäre es nicht gescheiter, zu sagen, wie das überall in der Wirtschaft oder bei ernst zu nehmenden Konstrukten, Institutionen und Vereinen der Fall ist, dass der Fördergeber nicht personenidentisch und verbands- und vereinsiden­tisch ist mit dem Fördernehmer und dann noch dazu zum Teil auch identisch mit den Kontrolloren? Denn kontrollieren tun sie sich auch noch selber!

Sie geben sich nicht nur selber die Förderung, sondern sie kontrollieren sie am Ende auch. Da kann ja nichts herauskommen, Herr Minister. Dieses Gesetz ist, was Check and Balances anbelangt – das hat Ihnen auch ein Experte im Ausschuss gesagt –, einfach durchgefallen. Es ist durchgefallen, es ändert nichts. (Abg. Dr. Wittmann: Sie sollten es vielleicht einmal lesen!)

Ich sage Ihnen etwas: Auch wenn Sie das heute im Fernsehen in der „Zeit im Bild 1“ gesagt haben. Es ist leicht, Herr Minister, wenn man sich hinstellt und verkündet, bei der nächsten Olympiade werden wir stärker sein als bei der letzten.

Na super! Bei der letzten hatten wir null Medaillen. Na, dass wir vielleicht eine oder zwei machen, ist ja hoffentlich möglich. Aber das muss ja nicht das Ziel sein. Das Ziel ist eine strukturelle Veränderung, dass wir wirklich etwas zum Besseren bewegen, dass wir eine echte Strukturreform haben, eine Spezifizierung, ein Umdenken im ganzen Vereinssport – weg von politischen Funktionären hin auch zu einer offenen Vergabe, die letztlich auch die Erfolge bringen kann.

Das sind unsere zwei Hauptkritikpunkte, die wir haben. Leider ist das eine vertane Chance, die wir heute sehen, die eine „Sportförderung neu“ nicht möglich macht, son­dern eine „Sportförderung ganz alt“ mit zwei Gießkannen, die fortgeschrieben werden und leider nichts bewegen.

Tut uns leid, aber dem können wir mit Sicherheit nicht zustimmen. (Beifall beim BZÖ.)

21.34


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Schmuckenschlager gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


21.35.01

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Auch ich darf mich den Glückwünschen an den österreichischen Fußballmeister anschließen. Ich möchte natürlich nicht unerwähnt lassen, dass es nicht nur Fußball in diesem Land gibt, sondern auch eine Reihe anderer Sportarten. (Abg. Kopf: Basketball in Klosterneuburg!) Und heute hat in der Best-of-five-Finalserie der Oberwarter Basketballverein gegen die Wiener wieder einen Punkt machen können. (Beifall bei der ÖVP.)

Aber, Herr Kollege Westenthaler, Sie lassen schon ein bisschen auch in die Seele des österreichischen Sportfans blicken, wenn Sie hier zuerst dem Kollegen Katzian als Präsidenten des FK Austria Memphis (Abg. Ing. Westenthaler: Wien!), des FK Austria Wien zum Meistertitel gratulieren, andererseits aber dann verteufeln, dass Politiker in ehrenamtlichen Funktionen in Vereinen tätig sind und hier politische Funktionen übernehmen. (Abg. Ing. Westenthaler: Weil das kein Sportförderungsverein ist! Das ist Profifußball!)

 


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