Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll206. Sitzung / Seite 103

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Grünen und einer von Kollegen Huainigg. Was ich bis jetzt gesehen habe, werden wir dem Antrag Huainigg zustimmen; dem Antrag der Grünen, der in dieser Schärfe verfasst ist, werden wir nicht zustimmen.

Letztlich wird auch ein Abänderungsantrag der Regierungsparteien kommen, was die Problematik für berufsbildende Schulen in den unterschiedlichsten Stufen anlangt. Dieser Abänderung können wir Positives abgewinnen. Es ist ein Bedürfnis, dass Men­schen aus der Praxis, aus dem Berufsleben konkret auch an die entsprechenden Bildungseinrichtungen kommen und dort Vorbildwirkung für junge Menschen haben. Daher halten wir diese Abänderung für einen absolut richtigen Ansatz.

Insgesamt geht uns aber das Gesetz zu wenig weit. (Beifall bei der FPÖ.)

13.13


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Mayer zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.13.21

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Geschätzte Frau Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Die Schule, die sich die meisten von uns wünschen, beginnt mit bestens ausgebildeten, kompetenten und bis in die Zehenspitzen motivierten Lehrerinnen und Lehrern. Ich weiß, meine Damen und Herren, man muss vorsichtig sein mit Attributen wie „historisch“, „nach­haltig“ und „revolutionär“. Dennoch bin ich zutiefst davon überzeugt: Für die Weichen­stellung, die wir heute beschließen, gelten diese Attribute uneingeschränkt!

Es ist dies ein Meilenstein in der Geschichte der PädagogInnenausbildung. Der heutige Tag wird daher als ein solcher Meilenstein in den Geschichtsbüchern festgehalten werden, denn er leitet eine Zeit ein, in der wir es geschafft haben werden, dass kein Kind mehr auf der Strecke bleiben muss. Er leitet eine Zeit ein, in der endlich jedes einzelne Kind, unabhängig von seiner Herkunft, entsprechend seinen Begabungen und Talenten gefördert und gefordert wird.

Wie komme ich zu dieser optimistischen Einschätzung? (Abg. Dr. Walser: Das ist die Frage!) – Sehr geehrte Frau Minister, ich erinnere mich an unser Gespräch mit Bildungs- und Hirnforscher Gerhard Roth, wie überzeugend er dargelegt hat, wie entscheidend im Umfeld Schule die Lehrerpersönlichkeit ist. Gerhard Roth hat sich für sein Werk „Bildung braucht Persönlichkeit. Wie Lernen gelingt“ drei Jahre selbst in eine Schule gesetzt, mitgearbeitet, unterrichtet und geforscht. Die Ergebnisse waren genauso beeindruckend wie revolutionär.

Natürlich vergleicht man, wenn man Veränderungen einleiten will, damit, wie es bisher war, was bisher geschah: Was ist gut, was ist falsch? Wo sind die Stärken und Schwächen unserer bestehenden Ausbildungsstätten für Lehrerinnen und Lehrer an den Pädagogischen Hochschulen und an den Universitäten? – Persönlich haben viele Gespräche mit Lehrerinnen und Lehrern, die auch gute Freunde sind, zahlreiche Unterrichtsbesuche als Direktor und Unterhaltungen mit Schülerinnen und Schülern bei jeder Gelegenheit mir im Laufe meiner langjährigen Tätigkeit als Lehrer und Leiter gezeigt, was der Unterschied zwischen dem einen und anderen Lehrer oder der einen und anderen Lehrerin ist, was eine Lehrerpersönlichkeit ausmacht.

Warum gibt es in unserem System einerseits so hoch motivierte Pädagoginnen und Pädagogen und andererseits auch tief frustrierte Einzelgänger? – Ich habe mir oft die Frage gestellt: Warum steigen diese nicht aus? Oder: Was hält junge Menschen, höchst intelligent und mit großer sozialer Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit ausgestattet, davon ab, den Lehrerberuf zu erlernen? Was hindert berufserfahrene Menschen daran, in einen PädagogInnenberuf ein- oder umzusteigen? – Fragen über


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