Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll206. Sitzung / Seite 115

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Zum Thema Elementarpädagogik: Das war gerade im Vorfeld bei den Begutachtungen, aber auch im Ausschuss eines der am emotionalsten diskutierten Themen. Auch jetzt war es bei den Vorrednerinnen und -rednern ein besonderes Thema. Es ist bei allen völlig unbestritten, dass der Kindergarten die erste Bildungseinrichtung ist. Deswegen ist es auch wichtig, dass wir in diesen Bereich in den letzten Jahren massiv investiert haben und mit dem verpflichtenden Kindergartenjahr und auch mit dem bundes­einheitlichen Bildungsplan wichtige Initiativen gesetzt haben. Meine Damen und Herren, es ist aber auch unbestritten, dass der Kindergarten derzeit Länderkompetenz ist. Ob uns das gefällt oder nicht, es ist leider derzeit so. Die Länder sind zuständig für Dienstrecht und anderes.

Herr Kollege Rosenkranz, Sie haben gesagt, die Elementarpädagogik wird hier über­haupt nicht erwähnt. Entschuldigung, das ist schlichtweg falsch! Die Elementar­päda­gogik zieht sich wie ein roter Faden durch dieses neue Gesetz und ist ganz eng mit dem primarpädagogischen Bereich verknüpft. (Zwischenruf des Abg. Dr. Rosenkranz.) Im Bereich der Ausbildung ist die Elementarpädagogik ganz zentral verankert, und wir werden einen stärkeren Fokus auf die Elementarpädagogik legen, weil das eben auch etwas ist, was wir aufbauen müssen.

Meine Damen und Herren, die Expertinnen und Experten haben auch gesagt, dass wir da erst wissenschaftliche Expertise aufbauen müssen, um im tertiären Bereich breit ausbilden zu können. Da geschieht ja auch sehr vieles. Rektor Mettinger hat im Ausschuss beim ExpertInnen-Hearing etwa betont, dass zum Beispiel die Fach­hochschule Campus Wien spätestens ab Wintersemester 2014/15 ein Bachelor-Studium für KindergartenleiterInnen anbieten wird. Andere Universitäten bauen auch schon andere Angebote auf. Wir bauen sukzessive Know-how und eine wissen­schaftliche Basis auf. Frau Professorin Christiane Spiel hat auch betont, dass diese Basis noch nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist.

Mir ist es wichtig zu sagen, dass wir mit diesem Gesetz eine wesentliche Grundlage aufbauen, auch für den Bereich der Elementarpädagogik. Das ist ein Meilenstein, auch wenn viele in diesem Haus das nicht wahrhaben wollen. Ich bedanke mich bei Kolle­gen Elmar Mayer und bei meiner Kollegin Katharina Cortolezis-Schlager, bei Frau Bundesministerin Schmied, bei Herrn Bundesminister Töchterle, aber auch bei den Expertinnen und Experten. Ich freue mich sehr, dass wir dieses Gesetz heute be­schließen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

13.56


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Musiol. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.56.01

Abgeordnete Mag. Daniela Musiol (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren! Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe, glaube ich, in diesem Haus noch nie eine derart unengagierte, unambitionierte Bildungsdebatte erlebt wie diese heute. Das ist schon verwunderlich, denn immerhin geht es um eine wichtige Säule in der Bildungs­politik, nämlich die Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen. Das, was wir hier heute hören, sind auf der einen Seite, auf Regierungsseite, die Ankündigungen, die wir seit Jahren hören (Abg. Elmar Mayer: Ich bin gespannt auf Ihren Beitrag!), hinsichtlich derer jetzt behauptet wird, dass sie umgesetzt worden seien. Das kann ich Ihnen gerne widerlegen. Auf der anderen Seite gibt es ganz klare Kritik seitens der Oppositions­politikerInnen, auf die gar nicht beziehungsweise nicht fundiert eingegangen wird.

Ich möchte meinen Fokus auf das Thema Elementarpädagogik richten; das ist nicht weiter verwunderlich, dafür engagierte ich mich schon seit Jahren. Da war schon


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