Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Beim Sozialpartnergipfel, der stattgefunden hat, haben wir eindeutig gemeinsam festgestellt, wir wollen bei den Einkommensberichten, bei den Gehaltsangaben in Stelleninseraten alle schwarzen Schafe quasi in weiße Schafe verwandeln, wenn Sie so wollen. Es gab also eindeutig die einhellige Meinung, das nicht zu tolerieren, dass beispielsweise 11 Prozent der Unternehmen noch keine Einkommensberichte legen, dass es bei den Gehaltsangaben zwar über 80 Prozent tun, in den Stelleninseraten aber noch immer einige fehlen.
Wir werden uns gemeinsam bemühen, uns sozialpartnerschaftlich in dieser Tradition, wie schon vorher, zusammenzusetzen, um für die nächste Legislaturperiode eventuell – und das habe ich unumwunden angesprochen – über Sanktionen nachzudenken, aber auch beispielweise bei den Gehaltsangaben vielleicht andere Formen des Angebens anzudenken, damit einfach noch klarer wird, wie Frauen sich orientieren können sollen.
Das heißt, das war ein gutes Gespräch. Wir haben gewusst, dass wir keine Gesetzesänderung jetzt, in diesen wenigen Monaten, mehr zustande bringen, aber die einhellige Meinung war, dass wir uns sozusagen bemühen und auch meine Sanktionenfrage wieder auf den Tisch legen, denn ich sehe nicht ein, warum Unternehmen, die sich nicht an das Gesetz halten, eigentlich nicht bestraft werden, also dass wir das angehen wollen.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Mag. Schwentner.
Abgeordnete Mag. Judith Schwentner (Grüne): Das heißt, es ist bei der gemeinsamen Meinung geblieben.
Sie führen ja eine Liste – beziehungsweise haben Sie das vor – über Unternehmen, die die Einkommensberichte nicht entsprechend vorlegen. Mich würde Folgendes interessieren:
Wären Sie auch bereit, eine Liste zu führen – oder denken Sie das eventuell an – über Unternehmen, die Frauenförderpläne nicht vorlegen, beziehungsweise konkreter nachzudenken jetzt quasi nicht über ein Gesetz, sondern anders Druck zu machen auf Unternehmen in Bezug auf Frauenförderung, Frauenförderpläne und andere Maßnahmen?
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Nur ganz kurz noch zur vorigen Frage: Wenn wir uns vor Augen führen, dass ich eineinhalb Jahre Verhandlungszeit gebraucht habe, bis wir das gute Ergebnis der Einkommensberichte und der Stelleninserate gehabt haben, dann ist es wohl so, dass der Zeitraum von einigen wenigen Wochen jetzt ganz einfach zu kurz gegriffen ist.
Zur zweiten Frage: Selbstverständlich hätte ich gerne – und da bin ich natürlich auf Hilfe angewiesen, denn ich habe diese Liste der Unternehmen nicht, wenn nichts gemeldet wird; es gibt aber ein gutes Einvernehmen auch mit den Sozialpartnern, diesbezüglich gemeinsam zu schauen –, dass man auch bei der Frauenförderung etwas weiterbringt.
Meine Forderung ist aufrecht: Ich hätte gerne verpflichtende Frauenförderpläne, denn dann müssten sich Unternehmen mit Frauenförderung beschäftigen. Vielleicht können wir das auch in der nächsten Legislaturperiode ein Stück weiterbringen. Den Leitfaden haben wir, den habe ich auch an 600 Betriebe geschickt – und wer immer ihn braucht: Ich kann ihn auch noch an alle anderen verschicken.
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete Gartelgruber.
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